Beschluss:

 

Die Stadt Kamen stimmt der Bewerbung zum Welterbe-Projekt „Industrielle Kulturlandschaft Ruhrgebiet“ für die Fortschreibung der deutschen Tentativliste „UNESCO-Welterbe“ nur unter der Voraussetzung zu, dass die historische Aufarbeitung der Funktion des Ruhrgebietes und dessen Entwicklung auch Teil der Bewerbung wird.

 


Abstimmungsergebnis: bei 17 Gegenstimmen mehrheitlich abgelehnt


Herr Dr. Liedtke verwies auf die ausführliche Beschlussvorlage der Verwaltung. Der eingereichte Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen habe ihn überrascht. Die Verwaltung empfehle, diesen Antrag abzulehnen.

 

10.1 Zusatzantrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen

 

Zunächst begründete Herr Gerwin den vorliegenden Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. Im Wesentlichen werde der Inhalt des Begleitschreibens kritisiert, da in diesem die negativen Folgen, die das Ruhrgebiet in Folge der der Industrialisierung trafen nicht dargestellt würden (u.a. Soziale Frage, Umweltprobleme, Beeinträchtigung und Zerstörung des Landschaftsbildes). Aus diesen Gründen sei eine Überarbeitung der Darstellung erforderlich.

 

Für die SPD-Fraktion erklärte Herr Aschhoff die Ablehnung des vorliegenden Antrags. Die Beschlussvorlage werde alle Ruhrgebietsstädte erreichen. Insgesamt sei das Welterbe-Projekt für das Ruhrgebiet positiv zu bewerten. Der Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen habe auch ihn irritiert.

 

Herr Fuhrmann sagte, dass auch die CDU-Fraktion den Antrag ablehnen werde. Eine Berücksichtigung des Welterbe-Projektes „Industrielle Kulturlandschaft Ruhrgebiet“ werde sehr begrüßt. Die industrielle Entwicklung des Ruhrgebietes habe wesentlich zum Wohlstand der Bundesrepublik und zum wirtschaftlichem Erfolg beitragen. Die CDU stehe zum Ruhrgebiet mit all seinen Facetten. Insofern werde der Antrag abgelehnt und der Vorlage der Verwaltung zugestimmt.

 

Frau Schaumann stimmte den Äußerungen von Herrn Fuhrmann zu. Sie ergänzte, dass es als anmaßend empfunden werde, den Beschluss des Gesamtkonzeptes für die Bewerbung als Einzelkommune von der Erfüllung einer Bedingung abhängig zu machen.

 

Auch ihre Fraktion sei stolz auf das Ruhrgebiet, entgegnete Frau Dörlemann. Das Begleitschreiben stelle keine ganzheitliche Betrachtung dar. Beweggründe für den Bau der Eisenbahn und Nachteile der Eisenbahn seien nicht dargestellt.

 

Herr Borosch erläuterte, dass der Bau der Köln-Mindener-Eisenbahn erheblich zum wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fortschritt und Erfolg des Ruhrgebietes beigetragen habe. Dies sei nicht von der Hand zu weisen. Die SPD-Fraktion lehne den Antrag daher ab.

 

Zusatzantrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen