Herr Fuhrmann erläuterte noch einmal den Antrag der CDU-Fraktion. Er wies darauf hin, dass die Marktszene sich weiter entwickle. Bei schlechtem Wetter verlagere sich das Geschehen unter den Bogengang vor der Bücherei. Zur Szene würden auch Frauen mit minderjährigen Kindern gehören. Die Stadtverwaltung versuche mittels des beauftragten Sicherheitsdienstes  die Aufenthaltsqualität zu gewährleisten. Nach seiner Meinung wolle sich jedoch die Bürgerschaft an diesem Platz wegen der Problemlage nicht aufhalten. Der Einsatz von Sozialarbeit könne zur Problemlösung beitragen.

 

Herr Dunker  führte aus, dass es eine Konzentration der sogenannten Trinkerszene um den Marktbrunnen gebe. Dies sei u.a. der Tatsache geschuldet, dass durch den nahe gelegenen Kiosk die Alkoholbeschaffung problemlos funktioniere. Man stehe in Kontakt zum Bezirksbeamten der Polizei, Herrn Ellerkmann. Nach dessen Wahrnehmung stellen nicht die in Kamen beheimateten Personen das Problem dar. Bei aufkommenden Streitigkeiten würden diese sich entfernen. Für Ärger würden vielmehr von auswärts angereiste Personen sorgen.

Aufgrund des früher häufig beobachteten Urinierens in der Öffentlichkeit habe man mit der Szene vereinbart, dass die in der Bücherei vorhandenen Sanitäreinrichtungen genutzt werden könnten. Dies sei für die dortigen Mitarbeiter keine angenehme Situation, jedoch überwögen die Vorteile dieser Herangehensweise.

Mit der Verlagerung der Szene an einen anderen Platz wäre das Problem nicht gelöst.

In ordnungsrechtlicher Hinsicht gebe es aus der Szene heraus keine Probleme; aggressive Handlungen seien nicht bekannt. Mütter mit Kindern würden in der Szene nicht mehr auftauchen.

Nach seiner Meinung läge ein Bedarf an Sozialarbeit nicht vor. Die Personen seien sowohl mit Einkommen als auch Wohnraum versorgt. Es mangele auch an einer Grundvoraussetzung, der Freiwilligkeit. Die Menschen müssten den Bedarf selbst äußern, zwangsweise könne man hier nicht operieren.

 

Frau Kappen äußerte, dass durch die in absehbarer Zeit geplante Errichtung einer öffentlichen Toilette auf dem Willy-Brandt-Platz die Situation sich etwas entspannen werde. Auch weiterhin werde die Marktszene durch den Ordnungsdienst und das Jugendamt der Stadt beobachtet. 

 

Frau Klanke wies darauf hin, dass Kamens „Erste Stelle“ im Auge behalten werden müsse. Die Störenfriede würden sich jedoch nicht ausschließlich aus den Reihen der Auswärtigen rekrutieren.

Sie merkte an, dass Sozialarbeit immer nachgefragt werden müsse.

 

Frau Kappen ergänzte, dass bei bekannt werdendem Beratungsbedarf sofort gehandelt würde.

 

Herr Fuhrmann äußerte, dass man mit dieser Szene wohl leben müsse. Auseinandersetzungen fänden auch meist innerhalb der Szene statt. Die erzielten Erfolge hätten mit Sicherheit etwas mit dem Engagement des Bezirksbeamten Ellerkmann zu tun. Er fragte nach, ob es beabsichtigt sei, den Sicherheitsdienst weiterhin für Kontrollzwecke einzusetzen.

 

Frau Kappen erwiderte, dass man den Sicherheitsdienst weiter einsetzen werde. Dieser sorge auch für das Sicherheitsbedürfnis der Bürger.

 

Herr Dunker ergänzte, dass regelmäßig Gespräche mit Herrn Ellerkmann, dem Sicherheitsdienst und auch den Streetworkern geführt würden.

 

Herr Kemna äußerte, dass die verstärkte Zusammenarbeit zwischen Stadt und Polizei in der Szene Wirkung zeige.