Frau Dirzus informierte über die offene Schuleingangsphase an der Diesterwegschule und teilte mit, dass das gewählte Modell für 4 Jahre durch die Schulkonferenz beschlossen sei. Es gebe 7 Gruppen mit je 25 SchülerInnen  (Anlage 2 der Niederschrift).

 

Herr Stalz erkundigte sich, ob durch die Entscheidung alle Schulen für 4 Jahre daran gebunden seien.

 

Frau Dirzus teilte mit, dass die Entscheidung von jeder Schule selbst durch die Schulkonferenz getroffen werde.

 

Herr Stalz erfragte weiterhin, ob eine offenere Gestaltung der Abholzeiten in der OGS geplant sei und dafür eine rechtliche Grundlage geschaffen werde.

 

Frau Schroeter informierte darüber, dass dies weiterhin in der Diskussion sei. Gerade für Eltern seien die starren Abholzeiten problematisch. Dies sei in allen Gremien bekannt und werde zur­zeit geprüft. Eine Tendenz gebe es aber noch nicht.

 

Frau Kappen erklärte dazu, dass die OGS in der jetzigen Form nicht flexibel sei und die Schulen keine eigene Wahl bei den Abholzeiten hätten. Ein Verstoß gegen die gesetzliche Vorgabe würde eine Rückzahlung von Fördergeldern nach sich ziehen.

 

Herr Heidler bedankte sich bei Frau Dirzus für die Erläuterungen zur offenen Schuleingangs­phase an der Diesterwegschule. Aus Sicht der SPD-Fraktion sei die Vorgehensweise der Dies­terwegschule der richtige Weg um den SchülerInnen gerecht zu werden. Allerdings sei dieser Weg für Lehrer eine große Herausforderung bei der Gestaltung der Unterrichte und deren Ab­läufen. Er erkundigte sich, ob es dazu bereits Erfahrungswerte aus anderen Kommunen gebe.

 

Frau Dirzus führte aus, dass dieses Konzept schon seit 2008 in der Planung an der Diester­wegschule sei. Durch den Regierungswechsel seien aber die Schwerpunkte im Bereich Bildung verschoben worden. Ursprünglich sollte die an der Diesterwegschule angewendete  Struktur der Schuleingangsphase die Regel an allen Schulen darstellen. Eine Umsetzung dessen habe es aber nicht gegeben.

 

Frau Schroeter ergänzte, dass sich das jahrgangsübergreifende Arbeiten in der Fläche nicht durchgesetzt habe. Dies sei mit einem hohen Planungsaufwand verbunden, da es viele syste­matische Absprache benötige. Die Idee hinter diesem Konzept sei für alle schlüssig, werde mo­mentan aber nur als Kann-Lösung angeboten.

 

Frau Grüneberg erkundigte sich, ob es dann noch ein „Sitzenbleiben“, so wie es bekannt sei, geben würde.

 

Frau Schroeter erklärte dazu, dass es im Wortsinne weiterhin ein „Sitzenbleiben“ sei, für die Kinder würde dies aber nicht die gleichen Auswirkungen haben. Durch die offene Schulein­gangsphase werde das weitere Verweilen in den Klassen 1 oder 2, für ein weiteres Jahr, nicht auf die Schulzeit angerechnet. SchülerInnen würden nicht aus dem gewohnten Umfeld gerissen und behielten somit ihre sozialen Kontakte bei.

 

Herr Bucek erkundigte sich nach der Stimmungslage in Bezug auf den Übergang von den Grundschulen in die weiterführenden Schulen. In der Diskussion sei, ob es wieder eine ver­pflichtende Beurteilung durch die Grundschulen geben solle, die eine Aussage über die Eignung für die weiterführenden Schulen beinhalte.

 

Frau Schroeter sei diese Diskussion bekannt. Allerdings gebe es aktuell keine verlässlichen Informationen zum Sachstand. Sie erachte es aber für unrealistisch, dass zu dieser Verpflich­tung zurückgekehrt werde.

 

Frau Bolz teilte mit, dass die Tendenz eher auf einen Prognoseunterricht  abziele. Dadurch solle eine Beurteilung der SchülerInnen erfolgen. Am Ende würde dies aber zum gleichen Ergebnis wie aktuell führen, da den Eltern nur ein Vorschlag unterbreitet würde. Die endgültige Entschei­dung liege weiterhin bei den Eltern.

 

Frau Dirzus führte weiter aus, dass es im Gegensatz zu anderen Bundesländern keine Ver­pflichtung dazu gebe. Allerdings habe man in Kamen bisher gute Erfahrungen mit der Beratung der Eltern zum Schulwechsel in die weiterführenden Schulen gemacht. Die meisten Eltern könnten die Leistungen ihrer Kinder gut einschätzen und die richtige Schulform wählen.

 

Frau Dörlemann stimmte Frau Dirzus in dessen Ausführungen zu. Weiterhin erachte sie das angewendete System bei der offenen Schuleingangsphase an der Diesterwegschule als sehr gelungen und auf die Bedürfnisse der Kinder angepasst. Dies führe zudem zu einer überschau­baren Klassenstärke, welche im starren System größer ausfallen würde.

 

Herr Heidler fügte hinzu, dass es eigentlich die Aufgabe der Bundesregierung sei auf die Erfah­rungen der Kommunen zurück zu greifen und zu reagieren. Dieses Vorgehen fände leider nicht immer Anwendung.