Herr Tost stellte Frau Neunert als zuständige Sachbearbeiterin für den Frauenförderplan im Fachbereich 10.2 - Personalwesen - vor und übergab ihr das Wort. 

 

Frau Neunert berichtete, dass seit Inkrafttreten des FFP 2016 – 2018 am 01.01.2016 keine gravierenden Veränderungen festzustellen seien. Sie hob positiv hervor, dass sich der Frauenanteil im Höheren Dienst von 26,3 % auf 33,3 % erhöht habe, was vorrangig auf die Neueinstellung einer tariflich Beschäftigten als Fachbereichsleiterin zurückzuführen sei.

Nach erfolgten Stellenausschreibungen vom 01.09.2015 bis zum 28.02.2017 wurden 8 Stellen mit Frauen und 13 Stellen mit Männern besetzt. Nach einer Ausschreibung für Stellen mit Eingliederungszuschüssen vom Jobcenter wurden 8 Männer und eine Frau eingestellt. In 6 Stellenbesetzungsverfahren konnten  keine geeigneten Bewerberinnen und Bewerber gefunden werden. Hierzu merkte Frau Neunert an, dass insbesondere im technischen Bereich der öffentliche Dienst nicht als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen werde.

 

Herr Tost ergänzte, dass die Bezahlung im öffentlichen Dienst mit der Bezahlung in der freien Wirtschaft nicht mithalten könne. Das Argument eines sicheren Arbeitsplatzes habe mittlerweile an Bedeutung verloren und könne den Vorteil der besseren Vergütung nicht überwiegen. Dieser Trend sei mittlerweile ebenfalls bei der Besetzung von Ausbildungsplätzen festzustellen.

Bezogen auf die Ausbildung gab Frau Neunert an, dass der Frauenanteil aktuell ca. 43% betrage. Für den Beruf der Straßenwärterin und für die Berufsfelder Informatik und Elektronik sei es schwer Bewerbungen von Frauen zu bekommen. In den Verwaltungsberufen werden  aktuell 6 Frauen und 5 Männer ausgebildet. Sie betonte den positiven Verlauf und Abschluss einer erstmalig durchgeführten Teilzeitberufsausbildung. Die Kollegin, die diese Möglichkeit genutzt habe, habe ihre Ausbildung beendet und sei aktuell in Teilzeit beschäftigt. Mit Blick auf Führungspositionen wies sie daraufhin, dass der Anteil von Frauen um 1% auf 26,9% leicht gesunken sei. Mit der Besetzung der Leitungsstelle des neu strukturierten Fachbereiches Kultur konnte der Anteil der Frauen unter den Fachbereichsleitungen von 0,0 % auf 9,1 % erhöht werden. Damit befindet sich unter den 11 Fachbereichsleitungen jetzt auch eine Frau. Zum Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie gab Frau Neunert an, dass allen Teilzeit- und Beurlaubungswünschen entsprochen wurde, auch im Rettungsdienst. Auch allen Anträgen auf Elternzeit der männlichen Beschäftigten wurde stattgegeben. Nach wie vor beschränken sich die Kollegen allerdings auf 2 Monate Elternzeit, die sogenannten „Vätermonate“.

Auf Anregung von Frau Grothaus sei ein internes Deeskaltionstraining in der Bücherei durchgeführt worden, an dem überwiegend Kolleginnen aber auch einige Kollegen teilgenommen haben.

 

Frau Grothaus ergänzte, dass sie nach dem LGG die Möglichkeit habe, eine Versammlung für die weiblichen Beschäftigten einzuberufen. Im April des vergangenen Jahres habe deshalb ein Seminar zum Thema „Auftrittspräsenz“ mit dem Titel „Königinnen-Charisma“ stattgefunden, das bei den Teilnehmerinnen auf sehr positive Resonanz gestoßen sei. Abschließend ging Frau Grothaus auf die Stellenausschreibungen ein. Sie betonte, dass insgesamt zwar mehr Männer als Frauen eingestellt wurden, aber Stellen in Bereichen, in denen Frauen unterrepräsentiert, überwiegend mit Frauen besetzt werden konnten, insbesondere auch im technischen Bereich.

 

Der Bericht ist der Niederschrift als Anlage beigefügt.