Bevor Frau Reichert das Projekt “Luisa ist hier!“ vorstellte, spielte Frau Grothaus den kurzen Filmbeitrag hierüber aus der Sendung „Frau-TV“ ein. Anschließend berichtete Frau Reichert,

dass das Frauenforum im Kreis Unna nach den Vorfällen in der Silvesternacht in Köln zusätzliche Landesmittel für Präventions- und Öffentlichkeitsarbeit in der Fachstelle sexualisierte Gewalt  bekommen habe. Diese Stelle, die sie seit Mitte 2016 inne habe werde bis Ende 2018 gefördert. Im Rahmen dieser Tätigkeit habe sie die Kampagne  „Luisa ist hier!“ in den Kreis Unna geholt. „Ist Luisa hier?“ ist ein Code, der Frauen in Kneipen, Gaststätten und Diskotheken unterstützt, schnell und unkompliziert aus einer unangenehmen Situation herauszukommen. Fühlt sich eine Frau belästigt oder bedrängt kann sie das Personal ansprechen und nach Luisa fragen. Die Frau muss keine weitere Erklärung abgeben. Das Kneipenpersonal kennt den Code und kann der Frau Unterstützung anbieten. Die Unterstützung könne so aussehen, dass die Frau an einen Rückzugsort (Küche, Nebenraum etc.) begleitet, ihr ein Taxi gerufen oder sie zum (Hinter-)Ausgang geführt werde. Das Personal brauche die Situation nicht zu bewerten, es gehe lediglich darum, der Frau zu helfen, die Situation zu verlassen. Die Frauen werden durch Plakate in den Damentoiletten oder Aufkleber im Eingangsbereich über die Aktion informiert. Für die Gastwirte entsteht kein weiterer Aufwand. Bei Interesse werde das benötigte Material vom Frauenforum kostenfrei zur Verfügung gestellt. Sie verwies auf die entsprechende Internetseite, wo es neben weitergehenden Informationen auch eine Landkarte gebe, auf der erkennbar sei, welche Städte sich an der Kampagne bereits beteiligen.

Im Kreis Unna seien das bislang die Städte Lünen, Selm, Unna und Werne. In diesem Zusammenhang stellte sie den Flyer „Sicher feiern“ vor, den das Stadtmarketing Unna finanziert habe. Mit Blick auf Kamen erklärte Frau Reichert, dass es bislang noch keine Nachfragen von Wirten gegeben habe. Das Frauenforum habe in Kamen aber auch noch nicht gesondert geworben.

 

Frau Grothaus ergänzte, dass sie verwaltungsintern bereits mit der zuständigen Beigeordneten Frau Peppmeier ein erstes Gespräch geführt und mit ihr vereinbart habe, nach der heutigen Sitzung das weitere gemeinsame Vorgehen in Kamen zu besprechen. Frau Grothaus sagte zu, auch den Vorschlag des Gleichstellungsbeirates den Flyer „Sicher feiern“ an Schulen zu verteilen, anzusprechen.

 

Frau Hartig erkundigte sich nach den Kosten der Kampagne.

 

Frau Reichert gab an, dass zwar die Personalkosten für ihre Stelle über die Landesförderung abgedeckt seien, nicht aber die Kosten zur Herstellung und Verteilung der entsprechenden Materialien. Hier sei das Frauenforum auf finanzielle Unterstützung angewiesen.

 

Frau Hartig bat Frau Grothaus zu prüfen, inwieweit eine Kostenbeteiligung seitens der Verwaltung möglich sei, wenn die Stadt Kamen sich an der Kampagne beteilige.

 

Frau Grothaus sagte eine entsprechende Überprüfung zu.