Sitzung: 05.07.2017 Gleichstellungsbeirat
Bevor Frau Reichert das Projekt “Luisa ist hier!“
vorstellte, spielte Frau Grothaus
den kurzen Filmbeitrag hierüber aus der Sendung „Frau-TV“ ein. Anschließend
berichtete Frau Reichert,
dass das Frauenforum
im Kreis Unna nach den Vorfällen in der Silvesternacht in Köln zusätzliche
Landesmittel für Präventions- und Öffentlichkeitsarbeit in der Fachstelle
sexualisierte Gewalt bekommen habe.
Diese Stelle, die sie seit Mitte 2016 inne habe werde bis Ende 2018 gefördert.
Im Rahmen dieser Tätigkeit habe sie die Kampagne „Luisa ist hier!“ in den Kreis Unna geholt.
„Ist Luisa hier?“ ist ein Code, der Frauen in Kneipen, Gaststätten und
Diskotheken unterstützt, schnell und unkompliziert aus einer unangenehmen
Situation herauszukommen. Fühlt sich eine Frau belästigt oder bedrängt kann sie
das Personal ansprechen und nach Luisa fragen. Die Frau muss keine weitere
Erklärung abgeben. Das Kneipenpersonal kennt den Code und kann der Frau
Unterstützung anbieten. Die Unterstützung könne so aussehen, dass die Frau an
einen Rückzugsort (Küche, Nebenraum etc.) begleitet, ihr ein Taxi gerufen oder
sie zum (Hinter-)Ausgang geführt werde. Das Personal brauche die Situation
nicht zu bewerten, es gehe lediglich darum, der Frau zu helfen, die Situation
zu verlassen. Die Frauen werden durch Plakate in den Damentoiletten oder
Aufkleber im Eingangsbereich über die Aktion informiert. Für die Gastwirte
entsteht kein weiterer Aufwand. Bei Interesse werde das benötigte Material vom
Frauenforum kostenfrei zur Verfügung gestellt. Sie verwies auf die
entsprechende Internetseite, wo es neben weitergehenden Informationen auch eine
Landkarte gebe, auf der erkennbar sei, welche Städte sich an der Kampagne
bereits beteiligen.
Im Kreis Unna seien
das bislang die Städte Lünen, Selm, Unna und Werne. In diesem Zusammenhang
stellte sie den Flyer „Sicher feiern“ vor, den das Stadtmarketing Unna
finanziert habe. Mit Blick auf Kamen erklärte Frau Reichert, dass es bislang
noch keine Nachfragen von Wirten gegeben habe. Das Frauenforum habe in Kamen
aber auch noch nicht gesondert geworben.
Frau Grothaus ergänzte, dass sie
verwaltungsintern bereits mit der zuständigen Beigeordneten Frau Peppmeier ein
erstes Gespräch geführt und mit ihr vereinbart habe, nach der heutigen Sitzung
das weitere gemeinsame Vorgehen in Kamen zu besprechen. Frau Grothaus sagte zu,
auch den Vorschlag des Gleichstellungsbeirates den Flyer „Sicher feiern“ an
Schulen zu verteilen, anzusprechen.
Frau Hartig erkundigte sich nach den Kosten
der Kampagne.
Frau Reichert gab an, dass zwar die
Personalkosten für ihre Stelle über die Landesförderung abgedeckt seien, nicht
aber die Kosten zur Herstellung und Verteilung der entsprechenden Materialien.
Hier sei das Frauenforum auf finanzielle Unterstützung angewiesen.
Frau Hartig bat Frau Grothaus zu prüfen,
inwieweit eine Kostenbeteiligung seitens der Verwaltung möglich sei, wenn die
Stadt Kamen sich an der Kampagne beteilige.
Frau Grothaus sagte eine entsprechende
Überprüfung zu.