Beschluss:

 

Der Rat der Stadt Kamen beschließt, die GSW zu beauftragen, eine Planung für ein neues „Kombibad“ am Standort des jetzigen Freibades, Am Schwimmbad 6, in Auftrag zu geben, welches modernen energetischen Anforderungen entspricht und ökologische Aspekte berücksichtigt.

 

Grundlage für die Planung ist die Variante 2 des GMF-Gutachtens (Basisvariante und Erhalt des 50 m Außenbeckens), ergänzt um eine 6. Bahn für das zu planende Hallenbad.

 

Nutzerorientierte Ausstattungsdetails werden nach Vorlage der Planung abgestimmt.

 

Die nach konkreter Planung berechneten Investitionskosten sowie der daraus resultierende kalkulierte jährliche Aufwand sind dem Rat der Stadt Kamen zur endgültigen Beschlussfassung vorzulegen.

 


Abstimmungsergebnis: bei 9 Gegenstimmen mehrheitlich angenommen


Herr M. Krause verwies auf seine Erläuterungen in der Ratssitzung am 22.02.2017. Die vorgeschlagene Variante als Grundlage für die Projektplanung sei letztendlich der Favorit seiner Fraktion und der Vereine geworden. Die heutige Entscheidung sei nicht mit der Bestandsgarantie für das Heerener Bad gleichzusetzen. Er stellte klar, dass die SPD-Fraktion das Heerener Bad nicht schließen möchte und die Bürgerbelange sowie die Bürgerinitiative ernstnehme. Eine Garantie für den Fortbestand des Bades könne er allerdings zur heutigen Zeit nicht geben, da man in der Verantwortung des städtischen Haushaltes stehe. Er verwies auf die Erläuterungen von Herrn Heidler in der letzten Schul- und Sportausschusssitzung vom 29.06.2017. Er kritisierte, dass die Opposition sich keinerlei Gedanken über eine dauerhafte und langfristige Finanzierung mache. Die SPD-Fraktion werde den Haushaltsausgleich 2022 im Blick haben und der Beschlussvorlage zustimmen.

 

Frau Schaumann sprach sich gegen die Beschlussvorlage aus. Sie befürworte zwar die 6. Bahn insbesondere für die Gruppen und Vereine, allerdings sei der Erhalt des 50m-Außenbeckens kostentechnisch nicht tragbar.

 

Herr Eisenhardt entgegnete zu der Äußerung von Herrn M. Krause, dass die CDU-Fraktion sich sehr wohl seriös mit den Finanzierungen im städtischen Haushalt beschäftige. Er erinnerte an die positive sportfachliche Diskussion im Schul- und Sportausschuss. Den Planungsauftrag für das Schwimmbad Kamen-Mitte sehe man als Teil des Sportstättenkonzepts inklusive dem Heerener Bad und nicht isoliert.

Es fehle zudem eine umfassende Vollkostenrechnung, daher sei die Beschlussvorlage unvollständig. Die CDU-Fraktion werde dem Bad in der geplanten Variante 2 zustimmen, allerdings nicht dem vorgelegten Beschlussvorschlag. Er sprach sich für den Erhalt des Heerener Schwimmbades aus.

 

Der Bürgermeister merkte an, dass eine Vollkostenrechnung erst nach dem ersten Betriebsjahr möglich sei. Durch den heutigen Beschluss über die zur konkreten Planung könne nun gezielt nach DIN kalkuliert werden. Dieses Ergebnis werde dem Rat erneut als Beschlussvorlage vorgelegt, um dann final entscheiden zu können, ob das Bad gebaut werde.

 

Die Beschlussvorlage sah Frau Dörlemann positiv und verwies auf die Ausführungen ihrer Fraktion im Schul- und Sportausschuss. Sie begrüßte die Verfahrenstransparenz insbesondere die Einbindung der Vereine und auch die Berücksichtigung ökologischer Aspekte. Sie betonte, dass es bei der vorliegenden Beschlussvorlage nicht um das Heerener Schwimmbad gehe, sondern eine konkreter Planungsauftrag für das Schwimmbad in Kamen-Mitte beschlossen werden müsse.

 

Seine Fraktion werde der Beschlussvorlage zustimmen, so Herr Grosch. Skeptisch sei er wegen des kleinen Freizeitbereiches. Er hielt eine Einbindung des Heerener Schwimmbades in das Konzept für wichtig, da sich auch seine Fraktion für den Erhalt ausspreche.

 

Herr Diederichs-Späh informierte über seine Einschätzung der geplanten Investitionskosten und den daraus resultierenden Planungskosten. Berechnete Investitionskosten könnten erst nach Fertigstellung des Baus ausgewiesen werden.

 

Der Bürgermeister dankte Herrn Diederichs-Späh für seine fachliche Bestätigung. Er betonte erneut, dass ein kalkuliertes Ergebnis dem Rat vor Baubeginn vorgelegt werde.

 

Herr Heidler verwies auf seine Ausführungen im Schul- und Sportausschuss. Er erläuterte die Notwendigkeit eines Planungsbeschlusses. Hinsichtlich der kontrovers geführten politischen Diskussionen über das Bad in Heeren nahm er Bezug auf das Schwimmbad in Methler und dessen Perspektive.

 

Herr Diederichs-Späh entgegnete, dass die Situation in Methler eine andere sei, da das Bad nicht im Eigentum der GSW stehe.

 

Herr Eisenhardt erinnerte an die Bürgerbefragung und Unterschriftenaktion in Heeren. Daher plädierte er, die hier vorhandenen Kapazitäten mit einzuplanen. Der politische Wille der CDU-Fraktion und die Verantwortung gegenüber dem Bürger sei der Erhalt des Heerener Bades.

 

Der Beschlussvorlage könne nicht unterstützt werden, so Herr H. Krause, da sie so formuliert sei, dass das gewünschte Resultat der SPD-Fraktion schon im Vorfeld feststehe. Die Bäder in den Ortsteilen Methler und Herren gehören mit in den Planungsauftrag. Aufgrund einer Anmerkung des Geschäftsführers der GSW prognostiziere Herr H. Krause eine Schließung der Bäder.

 

Der Bürgermeister betonte, dass Herr Baudrexl mitgeteilt habe auch anspruchsvollere Reparaturen am Heerener Bad auszuführen und eine nicht zwingende Schließung nicht beabsichtigt sei.

 

Die SPD-Fraktion drücke sich weder vor der politischen Verantwortung noch vor den Diskussionen mit Heerener Bürger, stellte Herr M. Krause klar. Das zeige der offene Austausch mit Bürgern und Vereinen bisher. Diese Gesprächsbereitschaft werde auch im weiteren Planungsprozess jederzeit aufrechterhalten.

 

Herr Heidler schloss sich den Ausführungen von Herrn M. Krause an.

 

Herr Eckardt erinnerte an die anfänglichen Debatten zum Kombi-Bad und die Einbeziehung der Bäder in Methler und Heeren.