Sitzung: 23.05.2017 Familien-, Sozial- und Generationenausschuss
Frau Kappen referierte anhand von
Schaubildern, die der Niederschrift in Kopie beigefügt sind. Zum
Sitzungszeitpunkt befänden sich noch 338 nach dem AsylbLG leistungsberechtigte
Flüchtlinge in Betreuung. Darunter seien auch nach wie vor Personen aus den
sogenannten sicheren Herkunftsstaaten.
Sie wies darauf
hin, dass die Unterbringung zu einem hohen Anteil in Wohnungen erfolge. Es gebe
durchaus Fälle, in denen die Unterbringung in einer Gemeinschaftsunterkunft
z.B. wegen des Zusammengehörigkeitsgefühls gewünscht werde.
Derzeit werde
eins der Gebäude am Mausegatt renoviert, da der Zustand es nötig mache und die
Auslastung der Gebäude am Mausegatt es zulasse.
Im September
2016 sei der Höchststand der Flüchtlingszahl mit 619 Personen erreicht worden.
Wie weiter oben erwähnt, seien es zur Zeit 338 Personen. Jedoch seien diese
Personen nicht einfach verschwunden, vielmehr hätten sie einen
Rechtskreiswechsel vollzogen und seien nunmehr ggfls. leistungsberechtigt nach
dem SGB II. Jedoch trage man dafür Sorge, dass bei diesem Rechtskreiswechsel
der Wohnraum nicht verloren gehe und belasse diese Personen möglichst in Ihrem
„alten“ Wohnraum, bis sie eine eigene Unterkunft fänden.
Aufgrund der
entspannteren Situation in Bezug auf die Unterbringung äußerte Frau Kappen die Hoffnung, dass man die Einrichtung
an der Dortmunder Allee bald aufgeben könne, im nächsten Jahr wisse man mehr.
Frau Kappen wies
darauf hin, dass seit einigen Monaten ein Arbeitskreis tage, in dem Ehrenamtler
und Verwaltung vertreten seien. Dies solle zur Unterstützung der ehrenamtlich
tätigen Personen dienen; insgesamt entstehe hierbei eine Win-win-Situation. In
Absprache mit dem Vorsitzenden habe man heute auch Vertreter von ProMensch und
EnTra eingeladen, damit diese sich und ihre Arbeit dem Ausschuss vorstellen
könnten.
Frau Dr. Kleinz fragte nach, wie viele
Asylverfahren zum Sitzungszeitpunkt negativ abgeschlossen seien.
Frau Kappen sagte die Beantwortung der Frage
in der Sitzungsniederschrift zu.
Anmerkung der Verwaltung: Zum
Sitzungszeitpunkt waren 64 Asylverfahren negativ abgeschlossen.
Frau Kappen stellte die Herren Engels,
Wegmann und Nake vor und übergab ihnen das Wort.
Herr Nake von ENTRA konnte aufgrund einer
Terminkollision nur kurz vortragen. Derzeit seien 65 Ehrenamtler aktiv auf dem
Gebiet der Flüchtlingsbetreuung. Exemplarisch erwähnte er die Betreuung von
Flüchtlingskindern in der Zeit, in der die Eltern an Sprachkursen teilnehmen
würden.Er bedauerte sein vorzeitiges Verlassen der Sitzung und wies noch auf
die für den 01.07. geplante Menschenkette als Zeichen für ein lebendiges und
friedvolles Miteinander in Kamen hin.
Herr Wegmann als Vertreter von ProMensch
stellte die Arbeit dieser Organisation vor. Zu Beginn habe man sich in 10
Arbeitsgruppen Aufgaben und Ziele gegeben. Die Arbeit sollte ausgerichtet sein
auf die 3 Säulen Beratung, Integration und Allgemeine Unterstützung. Im O-Punkt
an der Weststraße arbeite man in einem Schichtsystem mit 15-20 Leuten.
Ursprünglich sei ein wöchentlicher Umfang von 3 Stunden angedacht gewesen,
tatsächlich beläuft sich der Umfang jetzt auf 6-8 Stunden. Insgesamt helfen der
Organisation 90 Leute.
Herr Engels ergänzte, dass der vorhin von
Frau Kappen angesprochene
Rechtskreiswechsel am Beratungsbedarf nichts ändere.
Herr Wegmann teilte mit, dass pro Tag 40-50 Beratungen
stattfinden würden. Er wies darauf hin, dass bei der Arbeit nicht mehr Deutsche
für Asylanten tätig seien, sondern dass man gemeinsam agiere. Wenn man die in
2016 geleisteten Arbeitsstunden aufaddiere, komme man auf ca. 16.000 Stunden.
Er wies darauf hin, dass für die Anmietung des Ladenlokals an der Weststraße
järlich 10.000 € Miete zu entrichten seien. Die Finanzierung von ProMensch
stehe hier auf wackligen Beinen.
Herr Engels wies auf den am 30.09.17 in der
Kamener Stadthalle stattfindenden Fachtag Integration und Ehrenamt hin. Es
würden 8 Workshops abgehalten und alle im Kreisgebiet tätigen
Hilfsorganisationen eingeladen.
Die
Internetauftritte der Organisationen lauten:
http://www.kirche-am-kreuz.de/fluechtlingsarbeit/412-entra
Herr Kemna dankte für den Einblick in die Arbeit der Ehrenamtlichen und
stellte fest, dass mit den geleisteten Arbeitsstunden die Jahresarbeitszeit von
7 Vollzeitbeamten erreicht würde.
Frau Klanke bedankte sich für das Engagement
über diesen Zeitraum. Sie wies darauf hin, dass man nicht absehen könne, wie
sich die Situation in der Türkei weiter entwickle.