Frau Kappen referierte anhand von Schaubildern, die der Niederschrift in Kopie beigefügt sind. Zum Sitzungszeitpunkt befänden sich noch 338 nach dem AsylbLG leistungsberechtigte Flüchtlinge in Betreuung. Darunter seien auch nach wie vor Personen aus den sogenannten sicheren Herkunftsstaaten.

Sie wies darauf hin, dass die Unterbringung zu einem hohen Anteil in Wohnungen erfolge. Es gebe durchaus Fälle, in denen die Unterbringung in einer Gemeinschaftsunterkunft z.B. wegen des Zusammengehörigkeitsgefühls gewünscht werde.

Derzeit werde eins der Gebäude am Mausegatt renoviert, da der Zustand es nötig mache und die Auslastung der Gebäude am Mausegatt es zulasse.

Im September 2016 sei der Höchststand der Flüchtlingszahl mit 619 Personen erreicht worden. Wie weiter oben erwähnt, seien es zur Zeit 338 Personen. Jedoch seien diese Personen nicht einfach verschwunden, vielmehr hätten sie einen Rechtskreiswechsel vollzogen und seien nunmehr ggfls. leistungsberechtigt nach dem SGB II. Jedoch trage man dafür Sorge, dass bei diesem Rechtskreiswechsel der Wohnraum nicht verloren gehe und belasse diese Personen möglichst in Ihrem „alten“ Wohnraum, bis sie eine eigene Unterkunft fänden.

Aufgrund der entspannteren Situation in Bezug auf die Unterbringung äußerte Frau Kappen die Hoffnung, dass man die Einrichtung an der Dortmunder Allee bald aufgeben könne, im nächsten Jahr wisse man mehr.

Frau Kappen wies darauf hin, dass seit einigen Monaten ein Arbeitskreis tage, in dem Ehrenamtler und Verwaltung vertreten seien. Dies solle zur Unterstützung der ehrenamtlich tätigen Personen dienen; insgesamt entstehe hierbei eine Win-win-Situation. In Absprache mit dem Vorsitzenden habe man heute auch Vertreter von ProMensch und EnTra eingeladen, damit diese sich und ihre Arbeit dem Ausschuss vorstellen könnten.

 

Frau Dr. Kleinz fragte nach, wie viele Asylverfahren zum Sitzungszeitpunkt negativ abgeschlossen seien.

 

Frau Kappen sagte die Beantwortung der Frage in der Sitzungsniederschrift zu.

 

Anmerkung der Verwaltung: Zum Sitzungszeitpunkt waren 64 Asylverfahren negativ abgeschlossen.

 

Frau Kappen stellte die Herren Engels, Wegmann und Nake vor und übergab ihnen das Wort.

 

Herr Nake von ENTRA konnte aufgrund einer Terminkollision nur kurz vortragen. Derzeit seien 65 Ehrenamtler aktiv auf dem Gebiet der Flüchtlingsbetreuung. Exemplarisch erwähnte er die Betreuung von Flüchtlingskindern in der Zeit, in der die Eltern an Sprachkursen teilnehmen würden.Er bedauerte sein vorzeitiges Verlassen der Sitzung und wies noch auf die für den 01.07. geplante Menschenkette als Zeichen für ein lebendiges und friedvolles Miteinander in Kamen hin.

 

Herr Wegmann als Vertreter von ProMensch stellte die Arbeit dieser Organisation vor. Zu Beginn habe man sich in 10 Arbeitsgruppen Aufgaben und Ziele gegeben. Die Arbeit sollte ausgerichtet sein auf die 3 Säulen Beratung, Integration und Allgemeine Unterstützung. Im O-Punkt an der Weststraße arbeite man in einem Schichtsystem mit 15-20 Leuten. Ursprünglich sei ein wöchentlicher Umfang von 3 Stunden angedacht gewesen, tatsächlich beläuft sich der Umfang jetzt auf 6-8 Stunden. Insgesamt helfen der Organisation 90 Leute.

 

Herr Engels ergänzte, dass der vorhin von Frau Kappen angesprochene Rechtskreiswechsel am Beratungsbedarf nichts ändere.

 

Herr Wegmann teilte mit, dass pro Tag 40-50 Beratungen stattfinden würden. Er wies darauf hin, dass bei der Arbeit nicht mehr Deutsche für Asylanten tätig seien, sondern dass man gemeinsam agiere. Wenn man die in 2016 geleisteten Arbeitsstunden aufaddiere, komme man auf ca. 16.000 Stunden. Er wies darauf hin, dass für die Anmietung des Ladenlokals an der Weststraße järlich 10.000 € Miete zu entrichten seien. Die Finanzierung von ProMensch stehe hier auf wackligen Beinen.

 

Herr Engels wies auf den am 30.09.17 in der Kamener Stadthalle stattfindenden Fachtag Integration und Ehrenamt hin. Es würden 8 Workshops abgehalten und alle im Kreisgebiet tätigen Hilfsorganisationen eingeladen.

Die Internetauftritte der Organisationen lauten:

http://promenschkamen.de/

http://www.kirche-am-kreuz.de/fluechtlingsarbeit/412-entra

 

 

Herr Kemna dankte für den Einblick in die Arbeit der Ehrenamtlichen und stellte fest, dass mit den geleisteten Arbeitsstunden die Jahresarbeitszeit von 7 Vollzeitbeamten erreicht würde.

 

Frau Klanke bedankte sich für das Engagement über diesen Zeitraum. Sie wies darauf hin, dass man nicht absehen könne, wie sich die Situation in der Türkei weiter entwickle.