Sitzung: 19.09.2016 Planungs- und Straßenverkehrsausschuss
Zunächst erläuterte
Herr Dürholt den Anlass und die
Hintergründe für die Erstellung des Projektberichtes. Im Anschluss daran
informierte Herr Klumpp über den
Bericht, insbesondere die Ergebnisse und Empfehlungen bezogen auf die
intermodalen Verknüpfungspunkte im Kreisgebiet sowie in Kamen zu ÖPNV und Rad,
P + R und ÖPNV und MIV. In diesem Zusammenhang wurde auf die große Bedeutung
des Kamener Bahnhofes ausdrücklich hingewiesen. Herr Klumpp bot an, die
zugrunde liegenden Rohdaten bei Bedarf zur Verfügung zu stellen. Detaillierte
Informationen können der im Ratsinformationssystem hinterlegten Präsentation zu
TOP 3 entnommen werden.
Herr Dr. Liedtke sagte zu, den
Projektbericht zur weiteren Information zeitnah zur Verfügung zu stellen. (Dokumente sind über das
Ratsinformationssystem - nichtöffentlicher Teil - verfügbar)
Herr Diederichs-Späh bedankte sich für den
ausführlichen Vortrag. Er bat um Angabe einer Prognose zur Entwicklung der
Fahrgastzahlen in den nächsten 5 Jahren, bezogen auf die Bahnhöfe Kamen und
Kamen-Methler. Darüber hinaus erkundigte er sich danach, wie die zunehmenden
Nutzerzahlen in Bezug auf die Infrastruktur Parken (Pkw u. Rad) bewältigt
werden können. Des Weiteren wies er auf Pflegedefizite u. mögliche Angsträume
bei den Parkeinrichtungen am Bahnhof Methler hin.
Herr Klumpp führte aus, dass nach der aktuellen
Diskussion mit dem ZRL in Kamen mit der Einführung des RRX ein Anstieg der
SPNV-Nutzer zu erwarten sei. Es sei jedoch davon auszugehen, dass bei einer
weiteren Ausweitung von Parkangeboten im Umfeld des Bahnhofes die Nutzerzahlen
bereits vorher ansteigen könnten. Insofern seien Möglichkeiten der
Angebotserweiterung für Auto- und Fahrradparken zu prüfen. Bei der
Infrastruktur in Methler stimme er zu, dass ein Pflegeproblem bestehe. Durch
den anstehenden Ausbau des Bahnhofes Methler sei dieses jedoch bereits
thematisiert. Die Entscheidung, den Zug zu nutzen, sei zudem auch abhängig von
Belangen wie Pünktlichkeit, Aufenthaltsqualität (Wetterschutz, Beleuchtung,
Sauberkeit, usw.). Die Bedeutung dieser Thematik sei erkannt und werde von den
Kommunen sowie dem ZRL mit Sicherheit aufgegriffen.
Auf die Nachfrage
von Herrn Müller zur Umsetzbarkeit
der Bewirtschaftung des Parkhauses am Kamener Bahnhof, erläuterten Herr Klumpp und Herr Dr. Liedtke, dass im Rahmen der Förderung der P+R-Anlagen am
Bahnhof durch den NWL eine Bewirtschaftung ausgeschlossen worden sei. Lediglich
eine Refinanzierung der Betriebskosten könne erfolgen, wobei der damit
verbundene Aufwand nicht im Verhältnis zu den zu erwartenden Einnahmen stehe.
Ergänzend merkte Herr Dr. Liedtke an,
dass darüber hinaus bei einer Bewirtschaftung zu erwarten sei, dass der
Parkdruck im Umfeld des Bahnhofes - insbesondere in den Wohngebieten -
erheblich zunehmen werde. Dies sei seiner Meinung nach nicht zielführend. Mit
Blick auf die Parkkapazitäten am Kamener Bahnhof sei Ziel, die Zahl der
SPNV-Nutzer, die den ÖPNV oder das Fahrrad nutzen zu erhöhen. Es könne nicht
Aufgabe der Stadt Kamen sein, mit Blick auf den erwarteten Anstieg der
SPNV-Nutzer durch den RRX, weitere P+R-Parkmöglichkeiten im Bahnhofsumfeld zu
finanzieren. Hier seien mit ZRL und NWL ggf. noch weitere Gespräche zu führen.
Die Themen Optimierung von Radabstellmöglichkeiten am Bahnhof und Auslastung
der Radstation sollen ebenfalls aufgegriffen werden.
Frau Scharrenbach erklärte, dass seitens ihrer
Fraktion das Thema „RRX“ bereits umfänglich angesprochen worden sei. Sie habe
nicht den Eindruck gewonnen, dass sich die Verwaltung auf das zusätzliche
SPNV-Angebot durch den RRX vorbereite. Sie verwies auf die vorangegangene
Sitzung des Planungs- und Straßenverkehrsausschusses, in dem die
Teilfortschreibung des Nahverkehrsplans Kreis Unna vorgestellt worden sei.
Auswirkungen des RRX auf die Busanbindung Bahnhof Methler seien in der
Teilfortschreibung nicht berücksichtigt worden. Auf Nachfrage ihrer Fraktion
bei der VKU sei mitgeteilt worden, dass dieser Sachverhalt in der
Vollfortschreibung 2017/2018 berücksichtigt werden solle. Auch das Thema
Bahnhof Methler (Aufenthaltsqualität, Bahnsteigverlängerung, Beleuchtung,
Barrierefreiheit) sei nachgefragt worden. Die Verwaltung habe die Informationen
erst auf Nachfrage geben können. Die Auswirkungen des RRX auf die Bahnhöfe
Kamen und Kamen-Methler sowie die Einführung des Westfalentickets sehe sie
nicht berücksichtigt. Insgesamt bemängele sie eine fehlende Verkehrslenkung und
–organisation innerstädtischer Verkehre. So sei bereits bei der Errichtung des
Parkhauses eine Bewirtschaftung desselben durch die CDU-Fraktion gefordert
worden, ebenso wie Anwohnerparken im Bahnhofsumfeld.
Herr Dr. Liedtke nahm die Ausführungen von
Frau Scharrenbach zur Kenntnis.
Frau Dörlemann hoffe, dass durch die neue
Busverbindung von Bergkamen zum Kamener Bahnhof die ÖPNV-Anbindung verbessert
werde und somit die Andienung per Kfz abnehmen möge. Auch die Steigerung der
Attraktivität für Radfahrer werde ausdrücklich begrüßt. Darüber hinaus spreche
sie sich dafür aus, die Aufenthaltsqualität des Kamener Bahnhofes durch
Errichtung von fehlenden Überdachungen zu verbessern. Für die Öffnung des
direkten Zugangs zum Bahnsteig (neben der Radstation) plädiere sie ebenfalls.
Mit der Einführung
des RRX (je 4 Halte in Kamen und 2 Halte in Methler) werde zeitgleich der
Ausbau der Strecke Lünen – Münster erfolgen, so dass die Streckenführung über
Kamen umgeleitet werden müsse, informierte Herr Diederichs-Späh. Er mache sich in diesem Zusammenhang Gedanken über
die Abwicklung. Er bat um weitere Informationen zum Bundesverkehrswegeplan und
zur diesbezüglichen Stellungnahme des Kreises.
Herr Dr. Liedtke entgegnete, dass er zu
einer diesbezüglichen Anfrage seiner Fraktionsvorsitzenden bereits mitgeteilt
habe, dass diese Thematik in einer der nächsten Sitzungen des Planungs- und
Straßenverkehrsausschusses thematisiert werde.
Herr Lipinski bedankte sich bei Herrn
Dürholt und Herrn Klumpp für den informativen Vortrag.