Zunächst erläuterte Herr Dürholt den Anlass und die Hintergründe für die Erstellung des Projektberichtes. Im Anschluss daran informierte Herr Klumpp über den Bericht, insbesondere die Ergebnisse und Empfehlungen bezogen auf die intermodalen Verknüpfungspunkte im Kreisgebiet sowie in Kamen zu ÖPNV und Rad, P + R und ÖPNV und MIV. In diesem Zusammenhang wurde auf die große Bedeutung des Kamener Bahnhofes ausdrücklich hingewiesen. Herr Klumpp bot an, die zugrunde liegenden Rohdaten bei Bedarf zur Verfügung zu stellen. Detaillierte Informationen können der im Ratsinformationssystem hinterlegten Präsentation zu TOP 3 entnommen werden.

 

Herr Dr. Liedtke sagte zu, den Projektbericht zur weiteren Information zeitnah zur Verfügung zu stellen. (Dokumente sind über das Ratsinformationssystem - nichtöffentlicher Teil - verfügbar)

 

Herr Diederichs-Späh bedankte sich für den ausführlichen Vortrag. Er bat um Angabe einer Prognose zur Entwicklung der Fahrgastzahlen in den nächsten 5 Jahren, bezogen auf die Bahnhöfe Kamen und Kamen-Methler. Darüber hinaus erkundigte er sich danach, wie die zunehmenden Nutzerzahlen in Bezug auf die Infrastruktur Parken (Pkw u. Rad) bewältigt werden können. Des Weiteren wies er auf Pflegedefizite u. mögliche Angsträume bei den Parkeinrichtungen am Bahnhof Methler hin.

 

Herr Klumpp führte aus, dass nach der aktuellen Diskussion mit dem ZRL in Kamen mit der Einführung des RRX ein Anstieg der SPNV-Nutzer zu erwarten sei. Es sei jedoch davon auszugehen, dass bei einer weiteren Ausweitung von Parkangeboten im Umfeld des Bahnhofes die Nutzerzahlen bereits vorher ansteigen könnten. Insofern seien Möglichkeiten der Angebotserweiterung für Auto- und Fahrradparken zu prüfen. Bei der Infrastruktur in Methler stimme er zu, dass ein Pflegeproblem bestehe. Durch den anstehenden Ausbau des Bahnhofes Methler sei dieses jedoch bereits thematisiert. Die Entscheidung, den Zug zu nutzen, sei zudem auch abhängig von Belangen wie Pünktlichkeit, Aufenthaltsqualität (Wetterschutz, Beleuchtung, Sauberkeit, usw.). Die Bedeutung dieser Thematik sei erkannt und werde von den Kommunen sowie dem ZRL mit Sicherheit aufgegriffen.

 

Auf die Nachfrage von Herrn Müller zur Umsetzbarkeit der Bewirtschaftung des Parkhauses am Kamener Bahnhof, erläuterten Herr Klumpp und Herr Dr. Liedtke, dass im Rahmen der Förderung der P+R-Anlagen am Bahnhof durch den NWL eine Bewirtschaftung ausgeschlossen worden sei. Lediglich eine Refinanzierung der Betriebskosten könne erfolgen, wobei der damit verbundene Aufwand nicht im Verhältnis zu den zu erwartenden Einnahmen stehe. Ergänzend merkte Herr Dr. Liedtke an, dass darüber hinaus bei einer Bewirtschaftung zu erwarten sei, dass der Parkdruck im Umfeld des Bahnhofes - insbesondere in den Wohngebieten - erheblich zunehmen werde. Dies sei seiner Meinung nach nicht zielführend. Mit Blick auf die Parkkapazitäten am Kamener Bahnhof sei Ziel, die Zahl der SPNV-Nutzer, die den ÖPNV oder das Fahrrad nutzen zu erhöhen. Es könne nicht Aufgabe der Stadt Kamen sein, mit Blick auf den erwarteten Anstieg der SPNV-Nutzer durch den RRX, weitere P+R-Parkmöglichkeiten im Bahnhofsumfeld zu finanzieren. Hier seien mit ZRL und NWL ggf. noch weitere Gespräche zu führen. Die Themen Optimierung von Radabstellmöglichkeiten am Bahnhof und Auslastung der Radstation sollen ebenfalls aufgegriffen werden.

 

Frau Scharrenbach erklärte, dass seitens ihrer Fraktion das Thema „RRX“ bereits umfänglich angesprochen worden sei. Sie habe nicht den Eindruck gewonnen, dass sich die Verwaltung auf das zusätzliche SPNV-Angebot durch den RRX vorbereite. Sie verwies auf die vorangegangene Sitzung des Planungs- und Straßenverkehrsausschusses, in dem die Teilfortschreibung des Nahverkehrsplans Kreis Unna vorgestellt worden sei. Auswirkungen des RRX auf die Busanbindung Bahnhof Methler seien in der Teilfortschreibung nicht berücksichtigt worden. Auf Nachfrage ihrer Fraktion bei der VKU sei mitgeteilt worden, dass dieser Sachverhalt in der Vollfortschreibung 2017/2018 berücksichtigt werden solle. Auch das Thema Bahnhof Methler (Aufenthaltsqualität, Bahnsteigverlängerung, Beleuchtung, Barrierefreiheit) sei nachgefragt worden. Die Verwaltung habe die Informationen erst auf Nachfrage geben können. Die Auswirkungen des RRX auf die Bahnhöfe Kamen und Kamen-Methler sowie die Einführung des Westfalentickets sehe sie nicht berücksichtigt. Insgesamt bemängele sie eine fehlende Verkehrslenkung und –organisation innerstädtischer Verkehre. So sei bereits bei der Errichtung des Parkhauses eine Bewirtschaftung desselben durch die CDU-Fraktion gefordert worden, ebenso wie Anwohnerparken im Bahnhofsumfeld.

 

Herr Dr. Liedtke nahm die Ausführungen von Frau Scharrenbach zur Kenntnis.

 

Frau Dörlemann hoffe, dass durch die neue Busverbindung von Bergkamen zum Kamener Bahnhof die ÖPNV-Anbindung verbessert werde und somit die Andienung per Kfz abnehmen möge. Auch die Steigerung der Attraktivität für Radfahrer werde ausdrücklich begrüßt. Darüber hinaus spreche sie sich dafür aus, die Aufenthaltsqualität des Kamener Bahnhofes durch Errichtung von fehlenden Überdachungen zu verbessern. Für die Öffnung des direkten Zugangs zum Bahnsteig (neben der Radstation) plädiere sie ebenfalls.

 

Mit der Einführung des RRX (je 4 Halte in Kamen und 2 Halte in Methler) werde zeitgleich der Ausbau der Strecke Lünen – Münster erfolgen, so dass die Streckenführung über Kamen umgeleitet werden müsse, informierte Herr Diederichs-Späh. Er mache sich in diesem Zusammenhang Gedanken über die Abwicklung. Er bat um weitere Informationen zum Bundesverkehrswegeplan und zur diesbezüglichen Stellungnahme des Kreises.

 

Herr Dr. Liedtke entgegnete, dass er zu einer diesbezüglichen Anfrage seiner Fraktionsvorsitzenden bereits mitgeteilt habe, dass diese Thematik in einer der nächsten Sitzungen des Planungs- und Straßenverkehrsausschusses thematisiert werde.

 

Herr Lipinski bedankte sich bei Herrn Dürholt und Herrn Klumpp für den informativen Vortrag.