Sitzung: 23.06.2016 Planungs- und Straßenverkehrsausschuss
Vorlage: 062/2016
Beschluss:
Der Planungs- und Straßenverkehrsausschuss beschließt die vorgelegte Stellungnahme zur Teilfortschreibung des Nahverkehrsplanes für den Kreis Unna.
Abstimmungsergebnis: einstimmig angenommen
Herr Lipinski begrüßte Herrn Rolf Alexander
von der Planersocietät Dortmund.
Herr Alexander erläuterte anhand einer
Präsentation, die im Ratsinformationssystem hinterlegt ist, die
Nahverkehrsplanteilfortschreibung Kreis Unna. Im Einzelnen nahm er Stellung zu
den Punkten „Hintergrund“, „Bestandsanalyse“ und „Umsetzungskonzept“.
Herr Lipinski dankte Herrn Alexander für den
Vortrag.
Herr Krause bedankte sich bei Herrn
Alexander für den umfassenden Bericht. Er stellte fest, dass die Modal-Split
Erhebungen für Kamen in die Verbesserung des ÖPNV-Angebotes für Kamen
eingeflossen seien. Der Kamener Bahnhof habe schon jetzt eine enorme Bedeutung
als Verkehrsknotenpunkt und nach der Umsetzung des RRX-Konzeptes würde sich die
Nutzung noch erhöhen. Daher würde die Parkraumsituation und der zunehmende
Parkdruck rund um den Kamener Bahnhof Sorge bereiten. Die Ausführungen im
Vortrag und in der Beschlussvorlage seien schlüssig, so dass die SPD-Fraktion
der Beschlussvorlage zustimmen würde.
Herr Müller bedankte sich für den
interessanten Bericht.
Auf Fragen von Herrn
Müller erläuterte Herr Alexander, dass die S30 nur zwischen
Bergkamen und Dortmund verkehren würde. Es würde sich nicht um eine
Takteinstellung, sondern um eine Taktreduzierung von 30 auf 60 Minuten handeln.
Die Mobilitätserhebung würde keine Wochenendverkehre berücksichtigen, so dass
das Konzept nur für die Verkehre von Montag bis Freitag erstellt worden sei.
Eine Direktverbindung zwischen Kamen und Lünen würde nach dem neuen Konzept
nicht mehr existieren. Es sei korrekt, dass die Busse nicht auf die verspäteten
Züge warten würden, da keine Sichtbeziehung zu den Zügen bestehen würde und die
Busse die weitergehenden Anschlüsse im Busnetz sicherstellen müssten. Die
Durchsetzung der Öffnung des Tores am Bahnhof sei schwierig, da eine vertragliche Regelung der Deutschen Bahn
mit dem Mieter (Bäckerei) eine Öffnung nicht ermögliche. Die Anregung, mit der
Buslinie C24 eine Verbindung zwischen den Bahnhöfen Dortmund-Kurl und
Kamen-Methler zu schaffen, würde an die VKU bzw. den Kreis Unna weitergegeben
werden.
Herr Müller regte noch an, die
Lautsprecherdurchsagen am Bahnhof Kamen zu verbessern.
Frau Dörlemann erklärte für die Fraktion
Bündnis90/Die Grünen die Zustimmung zu dem vorgestellten Konzept. Es sei
positiv, dass die Taktung nach Unna auf 15 Minuten geändert würde. Ebenso sei
die City von Kamen angebunden worden. Die Bäckerei im Bahnhofsgebäude habe sich
gut etabliert. Das Erfordernis, das Tor geschlossen zu halten, sei aus dieser
Sicht nicht nachvollziehbar. Wenn das Tor zum Bahnsteig geöffnet würde, wäre zudem
der Sichtkontakt zum Busbahnhof gegeben. Ziel sei es, dass immer mehr Menschen
mit dem Bus zum Zug fahren. Der an Gleis 1 aufgestellte Fahrkartenautomat würde
gefährlich den Weg verengen. Hier sollte ein anderer Standort gewählt werden.
Herr Alexander sagte zu, sich die
Gefahrensituation bezüglich des Fahrkartenautomaten anzusehen.
Frau Scharrenbach bewertete positiv, dass
sich der ÖPNV zwischen Bergkamen-Kamen-Unna und der Schienenpersonennahverkehr
verbessern würden.
Auf die Frage von
Frau Scharrenbach, ob eine
Bewirtschaftung des Parkhauses angedacht sei, erläuterte Herr Liedtke, dass die Förderrichtlinien
eine Bewirtschaftung des Parkhauses nicht zulassen würden. Eine Kontrolle, dass
ausschließlich ÖPNV-Nutzer das Parkhaus nutzen dürfen, so wie es in dem
Zeitungsartikel vom 25.06.2016 gefordert wurde, sei schwer möglich. Es sei u.
U. lediglich möglich, die Bewirtschaftungskosten auf die Pendler umzulegen, was
jedoch völlig unverhältnismäßig sei. Außerdem müsste man bei einer
Gebührenerhebung bedenken, dass das Parkhaus nicht mehr wie gewohnt genutzt
würde und die Pendler Parkraum im Umfeld nutzen würden, was wiederrum zu
Problemen führen würde.
Auf die Frage von
Frau Scharrenbach, ob die 15 min.
Taktung des RRX in den Morgen- und Abendstunden auch auf die Taktung der Linie
D80 Kamen-Bergkamen (derzeit 60 minütig) übertragen werden könnte, erläuterte
Herr Alexander, dass die
Siedlungsstruktur in Bergkamen es nicht zulassen würde, nur einen Linienweg auf
dieser Strecke zu fahren. Zwischen Kamen und Unna würde es eine 15-minütige
Taktung auf einem Linienweg geben und zwischen
Kamen und Bergkamen würden 6 Fahrten pro Stunde auf drei Linienwegen erfolgen.
Herr Diederichs-Späh erkundigte sich, ob es
ein Maßnahmenbündel zur Attraktivierung des Haltepunktes in Kamen-Methler geben
würde, da durch die RRX-Anbindung der Haltepunkt künftig stärker frequentiert
werden würde. Im Konzept und der Beschlussvorlage seien hierzu keine Aussagen
getroffen worden. Themen wie die Optimierung der ÖPNV-SPNV-Anbindung Bahnhof
Methler, Park & Ride-Anlage, Beleuchtung, Bahnsteigverengung und
Barrierefreiheit müssten aufgegriffen werden.
Herr Alexander erklärte, dass dem
Planungsbüro das endgültige RRX-Konzept nicht bekannt sei. Der Kreis Unna habe
für die Teilfortschreibung des Nahverkehrsplanes für den Kreis Unna die Analyse
des Haltepunktes Kamen-Methler nicht beauftragt.
Herr Breuer ergänzte, dass die Ergebnisse der Modal-Split-Erhebung einen klaren
Bedarf für eine Teilfortschreibung auf der Achse (Werne) – Bergkamen – Kamen
-Unna aufgezeigt haben. Ob noch eine Teilfortschreibung für Kamen-Methler
erfolgen würde, sei zum jetzigen Zeitpunkt nicht bekannt. Bei der künftigen
Gesamtfortschreibung würden auch sicherlich die Belange im Ortsteil Methler
Berücksichtigung finden.
Herr Diederichs-Späh stellte fest, dass
durch den Kreis Unna erneut die Entscheidung getroffen worden sei, die Belange
in Kamen-Methler nicht zu untersuchen.
Auf Nachfrage von
Herrn Diederichs-Späh erläuterte
Herr Alexander, dass es sicherlich
einen Testzeitraum von 2-3 Jahren geben würde.
Herr Lipinski bedankte sich bei Herrn Alexander für den gesamten Vortrag und
die Beantwortung der Fragen.
Frau Dörlemann stellte fest, dass im Rahmen
der Umbaumaßnahmen für den RRX Unterstände vergessen worden seien bzw. die
vorhandenen nicht ausreichen würden.