Beschluss:

 

Der Planungs- und Straßenverkehrsausschuss beschließt die vorgelegte Stellungnahme zur Teilfortschreibung des Nahverkehrsplanes für den Kreis Unna.


Abstimmungsergebnis: einstimmig angenommen


Herr Lipinski begrüßte Herrn Rolf Alexander von der Planersocietät Dortmund.

 

Herr Alexander erläuterte anhand einer Präsentation, die im Ratsinformationssystem hinterlegt ist, die Nahverkehrsplanteilfortschreibung Kreis Unna. Im Einzelnen nahm er Stellung zu den Punkten „Hintergrund“, „Bestandsanalyse“ und „Umsetzungskonzept“.

 

Herr Lipinski dankte Herrn Alexander für den Vortrag.

 

Herr Krause bedankte sich bei Herrn Alexander für den umfassenden Bericht. Er stellte fest, dass die Modal-Split Erhebungen für Kamen in die Verbesserung des ÖPNV-Angebotes für Kamen eingeflossen seien. Der Kamener Bahnhof habe schon jetzt eine enorme Bedeutung als Verkehrsknotenpunkt und nach der Umsetzung des RRX-Konzeptes würde sich die Nutzung noch erhöhen. Daher würde die Parkraumsituation und der zunehmende Parkdruck rund um den Kamener Bahnhof Sorge bereiten. Die Ausführungen im Vortrag und in der Beschlussvorlage seien schlüssig, so dass die SPD-Fraktion der Beschlussvorlage zustimmen würde.

 

Herr Müller bedankte sich für den interessanten Bericht.

 

Auf Fragen von Herrn Müller erläuterte Herr Alexander, dass die S30 nur zwischen Bergkamen und Dortmund verkehren würde. Es würde sich nicht um eine Takteinstellung, sondern um eine Taktreduzierung von 30 auf 60 Minuten handeln. Die Mobilitätserhebung würde keine Wochenendverkehre berücksichtigen, so dass das Konzept nur für die Verkehre von Montag bis Freitag erstellt worden sei. Eine Direktverbindung zwischen Kamen und Lünen würde nach dem neuen Konzept nicht mehr existieren. Es sei korrekt, dass die Busse nicht auf die verspäteten Züge warten würden, da keine Sichtbeziehung zu den Zügen bestehen würde und die Busse die weitergehenden Anschlüsse im Busnetz sicherstellen müssten. Die Durchsetzung der Öffnung des Tores am Bahnhof sei schwierig, da  eine vertragliche Regelung der Deutschen Bahn mit dem Mieter (Bäckerei) eine Öffnung nicht ermögliche. Die Anregung, mit der Buslinie C24 eine Verbindung zwischen den Bahnhöfen Dortmund-Kurl und Kamen-Methler zu schaffen, würde an die VKU bzw. den Kreis Unna weitergegeben werden.

 

Herr Müller regte noch an, die Lautsprecherdurchsagen am Bahnhof Kamen zu verbessern.

 

Frau Dörlemann erklärte für die Fraktion Bündnis90/Die Grünen die Zustimmung zu dem vorgestellten Konzept. Es sei positiv, dass die Taktung nach Unna auf 15 Minuten geändert würde. Ebenso sei die City von Kamen angebunden worden. Die Bäckerei im Bahnhofsgebäude habe sich gut etabliert. Das Erfordernis, das Tor geschlossen zu halten, sei aus dieser Sicht nicht nachvollziehbar. Wenn das Tor zum Bahnsteig geöffnet würde, wäre zudem der Sichtkontakt zum Busbahnhof gegeben. Ziel sei es, dass immer mehr Menschen mit dem Bus zum Zug fahren. Der an Gleis 1 aufgestellte Fahrkartenautomat würde gefährlich den Weg verengen. Hier sollte ein anderer Standort gewählt werden.

 

Herr Alexander sagte zu, sich die Gefahrensituation bezüglich des Fahrkartenautomaten anzusehen.

 

Frau Scharrenbach bewertete positiv, dass sich der ÖPNV zwischen Bergkamen-Kamen-Unna und der Schienenpersonennahverkehr verbessern würden.

 

Auf die Frage von Frau Scharrenbach, ob eine Bewirtschaftung des Parkhauses angedacht sei, erläuterte Herr Liedtke, dass die Förderrichtlinien eine Bewirtschaftung des Parkhauses nicht zulassen würden. Eine Kontrolle, dass ausschließlich ÖPNV-Nutzer das Parkhaus nutzen dürfen, so wie es in dem Zeitungsartikel vom 25.06.2016 gefordert wurde, sei schwer möglich. Es sei u. U. lediglich möglich, die Bewirtschaftungskosten auf die Pendler umzulegen, was jedoch völlig unverhältnismäßig sei. Außerdem müsste man bei einer Gebührenerhebung bedenken, dass das Parkhaus nicht mehr wie gewohnt genutzt würde und die Pendler Parkraum im Umfeld nutzen würden, was wiederrum zu Problemen führen würde.

 

Auf die Frage von Frau Scharrenbach, ob die 15 min. Taktung des RRX in den Morgen- und Abendstunden auch auf die Taktung der Linie D80 Kamen-Bergkamen (derzeit 60 minütig) übertragen werden könnte, erläuterte Herr Alexander, dass die Siedlungsstruktur in Bergkamen es nicht zulassen würde, nur einen Linienweg auf dieser Strecke zu fahren. Zwischen Kamen und Unna würde es eine 15-minütige Taktung auf einem Linienweg geben und zwischen Kamen und Bergkamen würden 6 Fahrten pro Stunde auf drei Linienwegen erfolgen.

 

Herr Diederichs-Späh erkundigte sich, ob es ein Maßnahmenbündel zur Attraktivierung des Haltepunktes in Kamen-Methler geben würde, da durch die RRX-Anbindung der Haltepunkt künftig stärker frequentiert werden würde. Im Konzept und der Beschlussvorlage seien hierzu keine Aussagen getroffen worden. Themen wie die Optimierung der ÖPNV-SPNV-Anbindung Bahnhof Methler, Park & Ride-Anlage, Beleuchtung, Bahnsteigverengung und Barrierefreiheit müssten aufgegriffen werden.

 

Herr Alexander erklärte, dass dem Planungsbüro das endgültige RRX-Konzept nicht bekannt sei. Der Kreis Unna habe für die Teilfortschreibung des Nahverkehrsplanes für den Kreis Unna die Analyse des Haltepunktes Kamen-Methler nicht beauftragt.

 

Herr Breuer ergänzte, dass die Ergebnisse der Modal-Split-Erhebung einen klaren Bedarf für eine Teilfortschreibung auf der Achse (Werne) – Bergkamen – Kamen -Unna aufgezeigt haben. Ob noch eine Teilfortschreibung für Kamen-Methler erfolgen würde, sei zum jetzigen Zeitpunkt nicht bekannt. Bei der künftigen Gesamtfortschreibung würden auch sicherlich die Belange im Ortsteil Methler Berücksichtigung finden.

 

Herr Diederichs-Späh stellte fest, dass durch den Kreis Unna erneut die Entscheidung getroffen worden sei, die Belange in Kamen-Methler nicht zu untersuchen.

 

Auf Nachfrage von Herrn Diederichs-Späh erläuterte Herr Alexander, dass es sicherlich einen Testzeitraum von 2-3 Jahren geben würde.

 

Herr Lipinski bedankte sich bei Herrn Alexander für den gesamten Vortrag und die Beantwortung der Fragen.

 

Frau Dörlemann stellte fest, dass im Rahmen der Umbaumaßnahmen für den RRX Unterstände vergessen worden seien bzw. die vorhandenen nicht ausreichen würden.