Beschluss:

 

Im Haushalt 2016 werden im Produktbereich 25 (Kultur) bzw. im Produktbereich 54 (Verkehrsflächen und –anlagen) insgesamt 40.000 € bereitgestellt, um den Einstieg in ein Präsentationsprojekt „Germanensiedlung Westick“ im Bereich des Bodendenkmals westlich der Einmündung des Körnebachs in die Seseke zu finanzieren.

 

Die Mittel werden verwendet, um

-       einen landwirtschaftlich verzichtbaren Streifen Land anzupachten,

-       einen Fußweg von der Westicker Straße dorthin einzurichten und

-       eine Beschilderung zu installieren, die die Lage der Gebäude und Art der Fundstätten ausweist.


Abstimmungsergebnis: bei 17 Gegenstimmen mehrheitlich abgelehnt

 

 

Abschließend stellte Herr Lipinski als Ergebnis des Vortrages der Verwaltung und des Meinungs­bildes zum Thema Hinweistafel fest, dass die Verwaltung nunmehr einen Vorschlag für die Hin­weistafel in Zusammenarbeit mit dem LWL und den Ortsheimatpflegern erarbeite.


Herr Müller begründete den vorliegenden Antrag seiner Fraktion. Ziel sei es, auf dieses so wich­tige Bodendenkmal hinzuweisen, eine Präsenz für die Germanensiedlung zu schaffen und ggf. die Funde zu präsentieren.

 

Frau Sujatta wies darauf hin, dass sich die Ortsheitmatpfleger, insbesondere Herr Neumann, bereits seit vielen Jahren mit der Thematik beschäftigen und auch den Kontakt zum LWL Olpe pflegen würden. Funde aus dem Bereich des Bodendenkmals seien u.a. im Haus der Stadtge­schichte ausgestellt. Die Art der Präsentation sei abhängig von der Höhe der bereitgestellten Mittel.

 

Bei dem vorliegenden Antrag habe es sich zunächst um einen Antrag zum Haushalt an den Rat der Stadt Kamen gehandelt, informierte Herr Liedtke. Der Rat habe diesen Antrag an den zu­ständigen Planungs- und Straßenverkehrsausschuss verwiesen. Der vorliegende Antrag beziehe sich auf die Mittelbereitstellung in Höhe von 40.000 € für die Durchführung von Wege- und Straßen­bauarbeiten. Er erläuterte die Bereichsabgrenzung des Bodendenkmals anhand des Auszugs der Denkmalkarteikarte und zeigte die Umgebung des Bodendenkmals anhand eines Luftbildes (s. Präsentation S. 6 u. 7). Intention des Antrages sei es, Land zu pachten, einen Weg zu bauen und eine Beschilderung vorzunehmen. Die bestehenden Wegebeziehungen seien aus­reichend; neue Wege seien nicht erforderlich. Der Ortsheitmatpfleger, Herr Stoltefuß, habe der Verwaltung vorgeschlagen, eine Beschilderung analog zum Bodendenkmal in Heeren-Werve im Bereich des bestehenden Fuß- und Radweges anzubringen. Die Unterstützung bei der Konzep­tionierung des Hinweisschildes durch die Ortsheimatpfleger habe er zugesagt. Der von der Ver­wa­ltung um Stellungnahme gebetene LWL (Archäologie für Westfalen, Außenstelle Olpe) lehne bauliche Eingriffe in das Bodendenkmal aus grundsätzlichen Erwägungen ab. Die Errichtung eines Langhauses werde als nicht realisierbar bewertet. Die Initiative durch Beschilderung auf das Bodendenkmal hinzuweisen, werde jedoch vom Leiter der Außenstelle des LWL, Herr Prof. Dr. Michael Baales, ausdrücklich begrüßt und eine Mitarbeit bei der Ausgestaltung des Hinweis­schildes zugesagt. Die Verwaltung schlage daher vor, mit Unterstützung des LWL und der Orts­heimatpfleger durch eine sach- und fachgerechte Beschilderung in angemessener Weise auf das Bodendenkmal hinzuweisen.

Unter Berücksichtigung all dieser Punkte empfehle die Verwaltung, den vorliegenden Antrag abzulehnen. Er erkundigte sich bei Herrn Müller, ob angesichts des vorgetragenen Sachverhalts der Antrag Aufrecht erhalten werde.

 

Herr Müller bestätigte den Antrag; ggf. könne der vorgeschlagene Haushaltsansatz reduziert werden, da auf den Bau eines neuen Weges von der Westicker Straße aus verzichtet werden könne. Es sei aber erforderlich, die Zuwegung vom Klärwerk aus zu verbessern, da dieser Weg matschig sei und verschönert werden müsse.

 

Frau Schaumann erklärte, dass sie diesen Antrag ablehnen werde, da er unterstelle, dass der Wegebau der erste Schritt zum Bau des Langhauses sei. Vor dem Hintergrund, dass es in Bergkamen bereits Darstellungen zu Römer- und Germanensiedlungen im ausreichenden Um­fang gebe, sei dies unverhältnismäßig. Das Erfordernis des Wegebaus sei nicht nach­voll­ziehbar. Das vorgeschlagene Hinweisschild werde mitgetragen.

 

Für die SPD-Fraktion erklärte Frau Heidler, dass der Vorschlag der Verwaltung gut sei. Ihrer Auffassung nach sei eine Abstimmung über den Antrag nicht erforderlich.

 

Herr Diederichs-Späh bekräftigte den Hinweis von Frau Schaumann auf die Einrichtung in Bergkamen-Oberaden.


Herr Kühnapfel entgegnete, dass der bestehende Rad- und Gehweg in einem guten Zustand sei und eine Wegebaumaßnahme nicht notwendig sei.

 

Frau Dörlemann erklärte das Einverständnis zum Kompromissvorschlag der Verwaltung.

 

Frau Sujatta wies auf die Problematik hin, dass Schilder mit Aufklebern beklebt werden und rief zur Unterlassung auf.

 

Herr Lipinski entgegnete, dass die Verwaltung die von Frau Sujatta dargestellte Problematik auf­greifen werde. Dieser Punkt habe jedoch keinen Sachzusammenhang zur Beratung des Antrags.

 

Herr Müller bestätigte die Aufrechterhaltung des vorliegenden Antrages.

 

Herr Lipinski ließ über den Antrag abstimmen.