Herr Mösgen wies darauf hin, dass die Landeseinrichtung an der Dortmunder Allee wieder ge­schlossen sei. Nach Angaben des DRK seien dort 5 000 Leute angekommen und an die Kom­munen weiterverteilt worden. Es gebe seitens der Stadt Kamen keine Überlegungen, dieses Gelände für die Unterbringung von Flüchtlingen zu nutzen.

In Nachhinein sei festzustellen, dass der Betrieb der Einrichtung in Kamen unproblematisch ge­laufen sei.

Aktuell habe man Sorgen, wo man noch Flüchtlinge in bereits bestehenden Einrichtungen der Stadt Kamen unterbringen könne. Zum Zeitpunkt der Sitzung habe man noch ca. 30 freie Plätze.

 

Das Mausegatt böte insgesamt 215 Personen Platz, aufgrund der Berücksichtigung von Ethnien und Familienstrukturen sei das aber eine theoretische Zahl.

 

Am Bollwerk nutze man jetzt  zusätzlich 2 Gebäude mit 6 Wohnungen zur Unterbringung von Flüchtlingen. Weiterhin könne man in einem Gebäude an der Heerener Str. 203  ebenfalls Flüchtlinge unterbringen.

 

Herr Eisenhardt fragte nach, ob es sich hierbei um das früher schon zur Unterbringung von Flüchtlingen genutzte Gebäude handle.

 

Herr Mösgen verneinte dies, es handle sich um ein Gebäude in unmittelbarer Nähe des Bürger­hauses Heeren. Das „alte“ Gebäude an der Heerener Str. 251 sei in einem desolaten Zustand und müsste mit enormem finanziellen Aufwand renoviert werden.

Wirtschaftlich sinnvoller sei die weitere Anmietung von Wohnungen.

Das Tagesgeschäft sei dadurch geprägt, dass man nie genau wisse, welche Nationalitäten zu­gewiesen würden. Im Schnitt würden zur Zeit alle 2 Wochen ca. 7-8 Personen zugewiesen. Es spielt auch keine Rolle, ob diese aus sicheren Herkunftsländern kämen oder nicht; die Arbeit sei zu schultern.

Ein neues Problem beim Anstieg der Flüchtlingszahlen sei der enorme Zuwachs der Zahl der unbegleiteten Jugendlichen, die hier um Asyl nachsuchten.

Wie immer seien die Finanzen problematisch. Im Jahre 2014 tat sich für die Stadt Kamen bei der Finanzierung der Kosten für die Betreuung der Flüchtlinge eine Deckungslücke in Höhe von 725.000 € auf. Prognosen für 2015 sagen aus, dass der Unterdeckungsgrad in Nordrhein-Westfalen sich auf 50% belaufen wird.

 

Herr Heuchel teilte mit, dass nach seinen Informationen in Wuppertal sämtliche Flüchtlinge in Privatwohnungen untergebracht seien.

 

Herr Mösgen erwiderte, dass man in Kamen Ghetto-Effekte vermeiden wolle. Man wolle sich nicht für ein Dogma entscheiden, die Anmietung von Wohnungen werde selbstverständlich ge­prüft

An der Nutzung von Wohncontainern bestehe dagegen derzeit in Kamen kein Interesse.

 

Herr Eichler ergänzte, dass die Wohnungssuche sich auch deshalb schwierig gestalte, weil sehr viele männliche Einzelpersonen zugewiesen würden.

 

Herr Mösgen hob weiterhin das Engagement der Ehrenamtler hervor; diese könnten etwas leisten, was der Verwaltung nicht gelingen kann. Sie können den caritativen Hintergrund ab­decken. Angesichts weiter steigender Flüchtlingszahlen sei es wichtig, dass eben nicht nur Hil­fen erbracht würden, wie sie z.,B. der für die Unterkünfte zuständige Hausmeister leisten kann.

Erfreulich sei, dass die Volkshochschule in naher Zukunft einen Sprachkurs für Flüchtlinge durchführen werde. Man gehe auf die Flüchtlinge zu, um ihre Teilnahmebereitschaft abzufragen.

 

Herr Langner erkundigte sich, wie die Beschulung der Flüchtlingskinder funktionieren würde.

 

Herr Mösgen wies darauf hin, dass auch für die Flüchtlingskinder Schulzwang bestehe. Es werde die Geeignetheit für die jeweiligen Schultypen überprüft. Natürlich beständen häufiger Sprachprobleme; größere Schwierigkeiten seien aber nicht bekannt. 

 

Herr Kuru äußerte, dass man sich nach seiner Einschätzung in Kamen in Bezug auf die Flücht­lingssituation durchaus noch in einer komfortablen Position befinde.