Sitzung: 17.11.2014 Schul- und Sportausschuss
Herr Fischer
vom Regionalen Bildungsbüro stellte anhand einer Präsentation das Regionale
Bildungsnetzwerk im Kreis Unna vor. Die Grundidee des Ministeriums für Schule
und Weiterbildung in NRW zur Bildung des Netzwerkes basiere auf einer
Vernetzung aller lokalen und regionalen Bildungs-, Erziehungs- und
Betreuungssysteme. Im Weiteren berichtete Herr Fischer über die Struktur des
Netzwerkes, dem zugrundeliegenden Kooperationsvertrag zwischen dem Land NRW und
dem Kreis Unna sowie über die Aufgaben und Handlungsfelder.
Frau Scharrenbach bedankte sich für die
Berichterstattung. Wie bereits im Vortrag gehört, sei das Übergangsprotokoll im Rahmen des
Überganges von der KiTa zur Grundschule noch nicht in der Fläche etabliert. Es
stelle sich die Frage, ob das Verfahren in Kamen zum Einsatz käme respektive welche
Hinderungsgründe ggf. entgegenstünden.
Herr Dunker teilte mit, dass anlässlich der
Vorstellung des Konzeptes des Übergangsprotokolls insgesamt zwei Konferenzen
mit dem Regionalen Bildungsbüro stattgefunden hätten. Ein Großteil der
Beteiligten, die AWO in Gänze und Teile der Evangelischen Kirchengemeinde
setzten dieses Konzept bereits um. Wenngleich noch organisatorische Probleme
bestünden, werde dieses wichtige Standardisierungsverfahren auch von den
anderen Mitwirkenden sukzessive aber dennoch zeitnah eingeleitet.
Herr Stalz sprach einen Dank für die
Vorstellung des Regionalen Bildungsnetzwerkes aus und wies in diesem
Zusammenhang auf eine Studie der Technischen Universität Dortmund aus dem Jahr
2010 hin, in der Handlungsstrategien und -felder des Regionalen Bildungsbüros
fixiert worden seien.
Im Bereich der
wichtigen aber auch sensiblen Schnittstelle im Übergang von Schule zum Beruf
nannte er das im Vortrag erwähnte Programm KAoA (Kein Abschluss ohne Anschluss)
und fragte an, ob in Anbetracht der Arbeitslosenzahl von 5.000 der unter
25-jährigen im Kreis Unna und der sich ergebenden sozialen Folgekosten,
Kennzeichen erkennbar wären, die auf eine Verbesserung der Situation
hinwiesen.
Herr Fischer erklärte, dass kurzfristig aus
der Einzelbetrachtung des KAoA-Programmes keine Zahlen erhoben bzw. Effekte
herausgestellt werden könnten, da dieses Landesprogramm sich derzeit in der
Evaluation befände.
Die Schulen
ergriffen laut Herrn Heidler bereits
Maßnahmen, um den SchülerInnen den Übergang ins Erwerbsleben zu erleichtern.
Neu sei nunmehr eine Strukturierung und begleitende Dokumentation. In diesem
Zusammenhang erfragte Herr Heidler, inwieweit die Schulen durch das Regionale
Bildungsbüro bei den Dokumentationsarbeiten unterstützt würden.
Herr Fischer führte hierzu aus, eingerichtet
im Zuge des KAoA-Programmes gebe es im Kreis Unna die Kommunale Koordinierung,
die sich mit den mittlerweile KAoA-angeschlossenen Schulen beschäftige und
diese betreue. In Fragen der Berufsfelderkundung, Potentialanalyse und auch der
Dokumentation hole man sich bei den etablierten Schulen Ideen und gebe diese an
andere Schulen weiter.
Herr Stalz bekräftigte, dass im Rahmen der
Studie eine klare Ist-Bestandsaufnahme für das Jahr 2008/2009 erfolgt und eine
jährliche Fortführung der Statistik für die Politik wünschenswert sei.
Hierdurch könne evaluiert und bewertet werden, was die aufgebauten Strukturen
und Netzwerke an Erfolgen bewirkten.
In der Studie sei
aufgeführt, die Aufgabe des Bildungsbüros sei die Initiierung schulträger-
und/oder schulformübergreifender Projekte in der Region, insbesondere auch mit
außerschulischen Partnern. Hier bat Herr Stalz um die Nennung einiger
praktischer Beispiele.
Eine weitere
Aufgabe sei die Unterstützung von Schulen, Betrieben und Trägern bei der
Einwerbung von Drittmitteln, so dass sich hieraus die Frage ableite, in welcher
Größenordnung dies geschehen sei.
Auf der
Internetseite des Regionalen Bildungsnetzwerkes befinde sich laut Herrn Fischer eine aktuelle Evaluation des
Landes für die Jahre 2013 und 2014 über die Bildungsnetzwerke einschließlich
einer Auswertung und eines Fazits durch Prof. Dr. Hans-Günther Rolf.
Ein direktes
Einwerben von Drittmitteln durch das Bildungsnetzwerk erfolge nicht. Vielmehr
werde hier in Einzelfällen eine Beratung zu Fachkompetenzen im Bereich des
Sponsorings in Funktion einer Kommunikationsschnittstelle angeboten.
Als
schulformübergreifende Tätigkeiten nannte Herr Fischer die Bildungskonferenzen,
die Handlungsfelder in den Übergängen 1 bis 3, die durch das Netzwerk betreute
Inklusion sowie den Ganztag.
In Bezug auf KAoA
sei zu berücksichtigen, so Frau Scharrenbach,
dass der Kreis Unna eine von sieben Modellkommunen sei, die seit 2011/2012 an
diesem Projekt mitwirke. Insofern müsse man erstmal warten, inwieweit das
Projekt überhaupt greife.
Wie durch Herrn
Fischer vorgetragen, beschäftige sich das Bildungsnetzwerk in einem Arbeitskreis
mit dem Thema Rahmenkonzept und Qualitätsentwicklung im Ganztagsbereich.
Wichtig sei hierbei zu erfahren, inwieweit dies die Stadt Kamen, die Schulen
und Partner beträfe und woran man im Einzelnen gerade arbeite.
Eine weitere Frage
sei die Form des Zusammenwirkens des Regionalen Bildungsnetzwerkes mit den
kreisangehörigen Schulausschüssen.
Herr Fischer antwortete, der Arbeitskreis
zum Thema Ganztag beschäftige sich mit einem Schulqualitätssiegel und warte
derzeit auf ein politisches Signal hinsichtlich eines Fortführungswunsches.
Zurzeit nehme das
Bildungsnetzwerk nur an wenigen Ausschusssitzungen teil, man wünsche sich
jedoch eine häufigere Einbindung.