Herr Fischer vom Regionalen Bildungsbüro stellte anhand einer Präsentation das Regionale Bildungsnetzwerk im Kreis Unna vor. Die Grundidee des Ministeriums für Schule und Weiter­bildung in NRW zur Bildung des Netzwerkes basiere auf einer Vernetzung aller lokalen und regionalen Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungssysteme. Im Weiteren berichtete Herr Fischer über die Struktur des Netzwerkes, dem zugrundeliegenden Kooperationsvertrag zwischen dem Land NRW und dem Kreis Unna sowie über die Aufgaben und Handlungsfelder.

 

Frau Scharrenbach bedankte sich für die Berichterstattung. Wie bereits im Vortrag gehört, sei  das Übergangsprotokoll im Rahmen des Überganges von der KiTa zur Grundschule noch nicht in der Fläche etabliert. Es stelle sich die Frage, ob das Verfahren in Kamen zum Einsatz käme respektive welche Hinderungsgründe ggf. entgegenstünden.

Herr Dunker teilte mit, dass anlässlich der Vorstellung des Konzeptes des Übergangsprotokolls insgesamt zwei Konferenzen mit dem Regionalen Bildungsbüro stattgefunden hätten. Ein Großteil der Beteiligten, die AWO in Gänze und Teile der Evangelischen Kirchengemeinde setzten dieses Konzept bereits um. Wenngleich noch organisatorische Probleme bestünden, werde dieses wichtige Standardisierungsverfahren auch von den anderen Mitwirkenden sukzessive aber dennoch zeitnah eingeleitet.

 

Herr Stalz sprach einen Dank für die Vorstellung des Regionalen Bildungsnetzwerkes aus und wies in diesem Zusammenhang auf eine Studie der Technischen Universität Dortmund aus dem Jahr 2010 hin, in der Handlungsstrategien und -felder des Regionalen Bildungsbüros fixiert worden seien.

Im Bereich der wichtigen aber auch sensiblen Schnittstelle im Übergang von Schule zum Beruf nannte er das im Vortrag erwähnte Programm KAoA (Kein Abschluss ohne Anschluss) und fragte an, ob in Anbetracht der Arbeitslosenzahl von 5.000 der unter 25-jährigen im Kreis Unna und der sich ergebenden sozialen Folgekosten, Kennzeichen erkennbar wären, die auf eine Verbesse­rung der Situation hinwiesen.

 

Herr Fischer erklärte, dass kurzfristig aus der Einzelbetrachtung des KAoA-Programmes keine Zahlen erhoben bzw. Effekte herausgestellt werden könnten, da dieses Landesprogramm sich derzeit in der Evaluation befände.

 

Die Schulen ergriffen laut Herrn Heidler bereits Maßnahmen, um den SchülerInnen den Über­gang ins Erwerbsleben zu erleichtern. Neu sei nunmehr eine Strukturierung und begleitende Dokumentation. In diesem Zusammenhang erfragte Herr Heidler, inwieweit die Schulen durch das Regionale Bildungsbüro bei den Dokumentationsarbeiten unterstützt würden.

 

Herr Fischer führte hierzu aus, eingerichtet im Zuge des KAoA-Programmes gebe es im Kreis Unna die Kommunale Koordinierung, die sich mit den mittlerweile KAoA-angeschlossenen Schulen beschäftige und diese betreue. In Fragen der Berufsfelderkundung, Potentialanalyse und auch der Dokumentation hole man sich bei den etablierten Schulen Ideen und gebe diese an andere Schulen weiter.

 

Herr Stalz bekräftigte, dass im Rahmen der Studie eine klare Ist-Bestandsaufnahme für das Jahr 2008/2009 erfolgt und eine jährliche Fortführung der Statistik für die Politik wünschenswert sei. Hierdurch könne evaluiert und bewertet werden, was die aufgebauten Strukturen und Netzwerke an Erfolgen bewirkten.

In der Studie sei aufgeführt, die Aufgabe des Bildungsbüros sei die Initiierung schulträger- und/oder schulformübergreifender Projekte in der Region, insbesondere auch mit außerschulischen Partnern. Hier bat Herr Stalz um die Nennung einiger praktischer Beispiele.

Eine weitere Aufgabe sei die Unterstützung von Schulen, Betrieben und Trägern bei der Einwerbung von Drittmitteln, so dass sich hieraus die Frage ableite, in welcher Größenordnung dies geschehen sei.

 

Auf der Internetseite des Regionalen Bildungsnetzwerkes befinde sich laut Herrn Fischer eine aktuelle Evaluation des Landes für die Jahre 2013 und 2014 über die Bildungsnetzwerke einschließlich einer Auswertung und eines Fazits durch Prof. Dr. Hans-Günther Rolf.

 

Ein direktes Einwerben von Drittmitteln durch das Bildungsnetzwerk erfolge nicht. Vielmehr werde hier in Einzelfällen eine Beratung zu Fachkompetenzen im Bereich des Sponsorings in Funktion einer Kommunikationsschnittstelle angeboten.

 

Als schulformübergreifende Tätigkeiten nannte Herr Fischer die Bildungskonferenzen, die Handlungsfelder in den Übergängen 1 bis 3, die durch das Netzwerk betreute Inklusion sowie den Ganztag.

 

In Bezug auf KAoA sei zu berücksichtigen, so Frau Scharrenbach, dass der Kreis Unna eine von sieben Modellkommunen sei, die seit 2011/2012 an diesem Projekt mitwirke. Insofern müsse man erstmal warten, inwieweit das Projekt überhaupt greife.

                                                                                       

Wie durch Herrn Fischer vorgetragen, beschäftige sich das Bildungsnetzwerk in einem Arbeits­kreis mit dem Thema Rahmenkonzept und Qualitätsentwicklung im Ganztagsbereich. Wichtig sei hierbei zu erfahren, inwieweit dies die Stadt Kamen, die Schulen und Partner beträfe und woran man im Einzelnen gerade arbeite.

Eine weitere Frage sei die Form des Zusammenwirkens des Regionalen Bildungsnetzwerkes mit den kreisangehörigen Schulausschüssen.

 

Herr Fischer antwortete, der Arbeitskreis zum Thema Ganztag beschäftige sich mit einem Schulqualitätssiegel und warte derzeit auf ein politisches Signal hinsichtlich eines Fortführungswunsches.

Zurzeit nehme das Bildungsnetzwerk nur an wenigen Ausschusssitzungen teil, man wünsche sich jedoch eine häufigere Einbindung.