Herr Tost gab einen Zwischenbericht zum Frauenförderplan 2013 – 2015. Zu Beginn wies er daraufhin, dass die Verwaltung an die Vorgaben des Rates gebunden sei, aufgrund der Haus­haltssituation jede dritte Stelle nicht nachzubesetzen. Bis zum Jahr 2022 würden deshalb im Vergleich zum Jahr 2012 nur noch 80% der Stellen vorhanden sein. Dieser Stellenabbau be­deute, dass auch Standards zurückgeschraubt werden müssen. Insgesamt habe sich die Ge­samtbeschäftigtenzahl leicht erhöht, genau wie der Frauenanteil. Die Erhöhung sei in erster Li­nie auf die Notwendigkeit zurückzuführen zusätzliche Einstellungen im Rettungsdienst vorzu­nehmen, sowie auf die Einstellung von zusätzlichem Personal für die Servicebetriebe über das Jobcenter im Rahmen von Eingliederungszuschüssen.

 

Frau Grothaus erklärte auf Nachfrage von Frau Gerdes, dass zunehmend mehr Bewerbungen von Frauen für den Rettungsdienst vorliegen und nach den letzten Auswahlgesprächen drei Rettungsassistenten und zwei Rettungsassistentinnen eingestellt wurden.

 

Bezogen auf den Höheren Dienst berichtete Herr Tost, dass eine leichte Verschiebung des Frauenanteils stattgefunden habe, da eine Mitarbeiterin in Pension gegangen sei. Positiv hob er hervor, dass Frau Peppmeier zur Fachbereichsleiterin bestellt und vom Bürgermeister in den Verwaltungsvorstand berufen wurde. Im Vergleich zum FFP 2010 – 2012 sei deshalb bei der Funktion der Fachbereichsleitung eine Steigerung des Frauenanteils um 16,7% erfolgt. Bei der Funktion der Gruppenleitung habe eine Steigerung um 6,6% von 25,0% auf 31,6% stattgefun­den.

 

Im gehobenen Dienst seien Frauen zu ca. 51,5 % vertreten. Hier gäbe es viel Entwicklungspo­tenzial für Frauen, auch um in Führungsfunktionen hineinwachsen zu können.

Um weibliche Führungsnachwuchskräfte zusätzlich zu fördern, nehme die Stadt Kamen an ei­nem Mentoringprojekt teil, dass die Gleichstellungsbeauftragten der Stadtverwaltungen Bergkamen, Fröndenberg, Lünen, Werne, der Kreisverwaltung und Kamen initiiert haben. Das Projekt dauert ein Jahr und soll Frauen darin unterstützen, Kenntnisse und Fähigkeiten zu er­weitern, berufliche Netzwerke aufzubauen und Mut zur Führung zu entwickeln. Aus Kamen nehmen drei Mentees sowie zwei Mentoren und eine Mentorin an dem Projekt teil.

 

Herr Tost gab weiter an, dass in den Bereichen, in denen Frauen unterrepräsentiert seien, alle neu zu besetzenden Stellen entweder intern oder extern ausgeschrieben wurden. Auf ausge­schriebene Führungsstellen habe sich seit Beginn der Laufzeit des aktuellen Frauenförderplanes keine Frau beworben. Die Fachbereichsleitungsstelle Jugend, Schule und Sport sowie die Gruppenleitungsstellen Finanz- und Bilanzbuchhaltung und Wohnstelle, Unterstützungsleistun­gen sind alle männlich besetzt worden. Viele andere Stellen konnten hingegen mit Frauen be­setzt werden. Besonders erfreulich sei, dass auch Mitarbeiterinnen aus dem unteren Lohnbe­reich Aufstiegsmöglichkeiten angeboten werden konnten. Nach einer Ausschreibung wurden drei Kolleginnen aus dem Reinigungsdienst für den ruhenden Verkehr eingestellt.

 

Frau Arnold erkundigte sich, ob die Stellenausschreibungen extern über die Zeitung erfolgen.

 

Herr Tost gab hierzu an, dass Ausschreibungen unterschiedlich erfolgen. Je nachdem, welche Stellen zu besetzen seien, erfolge eine Ausschreibung über Fachzeitschriften oder als Anzeige der Stadt Kamen in der örtlichen Presse mit dem Hinweis, dass nähere Informationen auf der Internetseite der Stadt Kamen zu bekommen seien.

 

Im Ausbildungsbereich liegt der Frauenanteil derzeitig bei 64,3%, d.h. von insgesamt 14 Auszu­bildenden sind 9 weiblich. Als Besonderheit in der Ausbildung erwähnte Herr Tost die Teilzeitbe­rufsausbildung einer Verwaltungsfachangestellten, die bei der Stadt Kamen erstmalig durchge­führt werde. Bei einer Teilzeitausbildung ist die regelmäßige wöchentliche Arbeitszeit in den Praxisabschnitten auf 30 Stunden reduziert, der Besuch der Berufsschule erfolgt im gleichen Zeitrahmen wie bei allen anderen Ausbildungen auch. Auch die Abschlussprüfung erfolgt nach der üblichen vorgesehenen Ausbildungszeit, eine Verlängerung ist nicht vorgesehen. Durch die­ses Angebot der Stadt habe eine junge Frau mit Kind die Möglichkeit überhaupt eine Ausbildung zu absolvieren.

 

Zu dem Bereich Vereinbarkeit von Beruf und Familie gab Herr Tost an, dass wieder fast alle Teilzeit- und Beurlaubungswünsche berücksichtigt werden konnten, nicht nur im Verwaltungsbe­reich sondern auch beim Rettungsdienst. Hier konnte den Anträgen von zwei Kolleginnen und einem Kollegen auf Arbeitszeitreduzierung entsprochen werden. Er wies besonders daraufhin, dass erneut mehreren männlichen Beschäftigten Elternzeit für zwei Monate gewährt wurde, u.a. auch einem Kollegen in Führungsfunktion.

 

Abschließend berichtete er, dass in der Frauenvollversammlung, die Frau Grothaus in 2013 ein­berufen habe, das Thema „Vereinbarkeit von Beruf und Pflege“ behandelt wurde.