Herr Brüggemann erklärte, es handle sich ausschließlich um eine Übermittlung des Sach-standes der Gespräche über die Gestaltung des Mehrzweckgebäudes. Die Vereine hätten in den zahlreichen und nicht immer unkritischen Gesprächen durchaus selbstbewusst ihre Positionen deutlich gemacht. Herr Brüggemann präsentierte den Anwesenden die Anlage 1 der Vorlage und erläuterte, dieser Entwurf sei vor dem Hintergrund der Vereinswünsche anlässlich eines Erstgespräches zusammen mit einem Architekten, Herrn Lindner vom Architektenbüro Linder Lohse aus Dortmund, entwickelt worden. Primär sei hierbei die Visualisierung der grundsätzlichen Vorstellungen der Vereine über die Gestaltung eines multifunktionalen Gebäudes gewesen. Begleitend durch den Architekten war festzustellen, dass der Entwurf in dieser Dimension mit Blick auf die Größe, sowie die bebaute Fläche respektive des umbauten Raums nicht zu finanzieren sei. In den Vorberatungen und der haushaltlichen Darstellung bilde die aufgerufene Summe in Höhe von 750 T€ Euro die Linie, die auch nach wie vor gezogen werde. Inzwischen seien der Kamener SC sowie der Türkische SC einvernehmlich auf den etatisierten Kostenrahmen eingeschwenkt.

 

In einem weiteren Gespräch am Mittwoch der vergangenen Woche sei den Vereinen ein Flächenrahmen, analog des vorgestellten Entwurfsplanes II, mitgegeben worden, mit dem Hinweis, in diesem könne man sich bewegen und eine eigenverantwortliche Raumaufteilung sowie einen individuellen Zuschnitt vornehmen. Dieser Flächenrahmen sei zuvor nach fachlicher Einschätzung des Architekten unter Zugrundelegung des zuvor genannten Höchstbetrages ermittelt worden. Es liege zwar noch kein entsprechender endabgestimmter Entwurf vor, jedoch kristallisierte sich zunächst aus der gestalterischen Freigabe an die beiden Vereine ein veränderter raumoptischer Zuschnitt heraus, den Herr Brüggemann, mithilfe der Entwurfsskizze näher erklärte. Von der Sportanlage aus gesehen, werde sich auf der rechten Seite der Bereich des Türkischen SC befinden. Nicht direkt anschließend und optisch dem Kamener SC zugeordnet folgt der gemeinschaftlich genutzte Infrastrukturbereich, der in der Außengebäudestruktur fließend in den linken Trakt des Kamener SC übergehe.

Die Räume seien bewusst zurücknehmend gezeichnet, da man noch nicht wisse, wo die Vereine innerhalb dieses Grundrisses landen werden. Er sei dem 1. Vorsitzenden des Kamener SC, Herrn Meiselbach, dankbar für den vorgeschlagenen und mit dem Türkischen SC einvernehmlich erzielten Verzicht auf die vierte Umkleidekabine und Dusche, um hierdurch infrastrukturelle Fläche einzusparen und eine vereinsindividuelle Nutzung zu ermöglichen.

Der ursprünglich kommunizierte Wunsch nach zunächst sechs Umkleiden, in Folgegesprächen reduziert auf vier, werde demnach nicht umgesetzt.

Es werde dabei dem Umstand Rechnung getragen, dass sich 15 m weiter, in der Sporthalle I

des Schulzentrums, zwei Außensportkabinen, welche erst vor einigen Jahren saniert worden seien, befänden. Insofern sei die Gesamtzahl der Kabinen nach Einschätzung der Vereine ausreichend. Des Weiteren sei die generelle Unterbringung von Gastmannschaften in anderen Gebäuden auch keinesfalls ungewöhnlich. Im Falle von Großturnieren oder zeitparallel angesetzten Heimspielen stünden zusätzlich zwölf innenliegende Umkleidekabinen mit Duschen in den beiden Sporthallen des Schulzentrums zur Verfügung.

 

Es sei festzuhalten, dass hier im Rahmen eines langen Gesprächsprozesses ein gutes Ergebnis erzielt worden sei. Eine wichtige und begleitende Rolle habe hierbei der Sportverband Kamen e.V., vertreten durch den Vorsitzenden, Herrn Kusber, eingenommen.

 

Herr Kusber richtete zunächst einen Dank vom Sportverband Kamen an die Politik für die Zustimmung des Gesamtprojektes sowie an die Verwaltung, die daran arbeite, den avisierten Termin im Oktober einzuhalten. Der Sportverband Kamen sei in die Planung eingebunden gewesen. Es könne nicht abgestritten werden, dass der Wunsch beider Vereine nach einer größeren Gebäudefläche bestanden habe. Eine Abwägung müsse jedoch in Anbetracht der im Vorfeld festgelegten Summe sowie im Vergleich zu den anderen Kamener Vereinen erfolgen.

Mit dem Ziel beide Vereine räumlich näher zu bringen, eine Vereinsfreundschaft zu fördern und vielleicht irgendwann mal eine Zusammenführung vollziehen zu können, sehe er seine eigenen gestalterischen Wünsche nicht ganz verwirklicht. Wenngleich ein Zusammenführen derzeit noch nicht möglich sei, da die Vereine eine strikte Trennung einforderten, stimme er in letzter Konsequenz als Vertreter der Vereine deren Wünschen zu.

Im Ergebnis sei eine gute Kompromisslösung erarbeitet worden. Laut seiner Auffassung habe man nach der Fertigstellung eine super Anlage.

 

Sofern in diesem Sommer kein klimatischer Einbruch mehr erfolge, werde die Sportanlage in der Fläche laut Herrn Brüggemann in der Tat am 15.10.2014 fertiggestellt sein. Ob zum gleichen Zeitpunkt eine Bezugsfertigkeit des Mehrzweckgebäudes vorliege, sei noch fraglich. Der Termin Mitte Oktober sei ein ambitionierter Ansatz, den der Architekt mit verfolge, bei dessen Umsetzung im Hinblick auf die zeitliche Realisierbarkeit dennoch Vorsicht geboten sei. 

Die Vereine seien hierüber informiert.

 

Es entstünde nicht ausschließlich ein Gebäude für zwei Vereine, sondern es werde ein Gebäudeteil künftig auch der Schulnutzung zugeführt. Die Gesamtschule und die Fridtjof Nansen Realschule werden jeweils einen Seminarraum erhalten, die in der Entwurfsskizze auch erkennbar seien. Im Rahmen vorlaufender Gespräche mit den Schulleitungen sowie den Vertretern der Fachschaft Sport hätten die Schulen ihre Zustimmung deutlich gemacht.

 

Im Übrigen werde zur heutigen Sitzung lediglich eine Mitteilungsvorlage eingebracht und kein Beschluss, da es sich letztendlich um eine Ausführung handle, die die Verwaltung im Rahmen der bereitgestellten Mittel zu verantworten habe.

 

Frau Scharrenbach fragte vor dem Hintergrund des am heutigen Tage erschienenen Zeitungsartikels über die Finanzlage des Türkischen SC, ob beide Vereine eine Eigenleistung erbringen müssen und in welcher Form diese zu erfolgen habe.

Zudem seien zur Realisierung des Mehrzweckgebäudes 250 T€ als Sonderansatz für Besprechungsräume bzw. Außensport in Schulnutzung veranschlagt. Diese Summe sei in der Mitteilungsvorlage nicht zu finden.

Herr Brüggemann erläuterte, die 250 T€ seien, wie auch aus der Vorlage ersichtlich, Teil der insgesamt additiv gerechneten 3,3 Mio. in den vorgetragenen Produkthaushalten.

 

Bezüglich der Eigenleistungen habe man durch den Kamener SC, Türkischen SC, die Gesamtschule sowie die Fridtjof Nansen Realschule das Spezifikum einer Vierstrukturen-nutzung, insofern sei diese Thematik sehr sensibel. Grundlegende, den Rohbau betreffende Arbeiten für andere Nutzer mit abzuarbeiten, führe ggf. zu Meinungsdifferenzen, die es zu vermeiden gelte.

Die Vereine seien gebeten worden, die Verlegung der Bodenbeläge, den Anstrich sowie die Anbringung der Beleuchtung, allesamt und ausschließlich in den jeweiligen Gemeinschafts-räumen, vorzunehmen. Eine Reduzierung der Eigenleistungen auf selbstgenutzte Bereiche könne zudem eine identitätsstiftende Wirkung entfalten. Zur Klarstellung merkte Herr Brüggemann an, es handle sich hier reinweg um eine Eigenleistung im Bereich der Arbeitskraft, die Gestellung und Kostenübernahme der Materialien erfolge durch die Stadt. Wenngleich es umfangreicher Hand- und Spanndienste beider Vereine bedürfe, lasse sich hieraus keine nennenswerte Kostenersparnis ableiten.

Die Vereine haben die Durchführung der Arbeiten mündlich zugesagt. Man werde sich auf das gesprochene Wort verlassen und die Modalitäten nicht in eine schriftliche Vertrags- oder Vereinbarungsform gießen.

 

Herr Heidler führte aus, das geplante Vereinsheim sei aus sportfachlicher Sicht sehr zu begrüßen. Die Vereine erhielten für die wichtige Aufgabe, die sie leisten, gute und angemessene Möglichkeiten vor Ort. Persönlich ergänzt sei hierbei, dass die für den Vereinssport aufgerufene Summe von 750 T€ in den Zeiten, in denen man sich befände, auch unter Berücksichtigung jahrelanger Diskussionen über Sparbeiträge, durchaus anerkannt werden dürfe.