Sitzung: 10.03.2014 Jugendhilfeausschuss
Frau Köhler berichtete über
die vom Fachbereich 51 organisierte Veranstaltung am 05. Februar 2014 in der
Kamener Stadthalle. Die fachliche Begleitung erfolgte durch Frau Discher
(Kinderschutzbund). Themen dieser Veranstaltung waren „Frühe Hilfen für Familien“
und „Netzwerkstrukturen und -verfahren im Kinderschutz“ sowie „Präventionsketten
beim Projekt -Kein Kind zurücklassen“. Der rechtliche Auftrag leite sich aus
dem Bundeskinderschutzgesetz i.d.F. von 2012 ab. Demnach habe der örtliche
Träger der öffentlichen Jugendhilfe u.a. die Verpflichtung, Netzwerke für
Kinderschutz und Frühe Hilfen zu organisieren. Die Veranstaltung richtete sich
an die operativen Kräfte vor Ort, die in professionellen Zusammenhängen mit
Familien stehen, beispielsweise Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen,
Schulen, Beratungsstellen, Polizei, Suchthilfe, JobCenter u.v.a.. Anwesend
seien ca. 100 Teilnehmer gewesen. Als erste Zielsetzung wurde das Kennenlernen
der verschiedenen Akteure, verbunden mit einem ersten fachlichen Austausch,
umgesetzt. Später solle sich hieraus ein umfassendes Netzwerk zur Realisierung
des bestmöglichen präventiven und intervenierenden Kinderschutzes etablieren.
Beginnend habe Frau Discher ausführlich und anschaulich zum Thema referiert. Anschließend
sei eine Arbeitsgruppenphase gefolgt, zu der als Hilfestellung formulierte
Leitfragen dargereicht wurden. Die Vielzahl der Ideen und konstruktiven
Vorschläge, die sich daraus entwickelten, seien beeindruckend gewesen. Ferner
sei bis April 2014 geplant, eine Planungs- und Arbeitsgruppe einzuberufen,
die das weitere Vorgehen für die Netzwerkarbeit erarbeite.
Frau Scharrenbach erkundigte sich nach der Beteiligung der Fachkräfte
des medizinischen bzw. ärztlichen Bereiches (z.B. Kinder- und Hausärzte,
Ansprechpartner der Krankenhäuser), da sie diese bei der Aufzählung der
Zielgruppen vermisst habe. Weiterhin merkte sie an, dass sich der Fachbereich
51 u.a. zur Aufgabe gemacht habe, strukturelle Probleme zu benennen und
Netzwerke zur Prävention zu realisieren. Daher solle erwogen werden, die
Planung und Steuerung eines solchen Netzwerkes in Eigenregie durchzuführen und
nicht durch eine Planungsgruppe, weil letztlich der Fachbereich 51 die
Steuerung des Zeitrahmens, der Auswahl und Konzeption der Präventionsprojekte
übernehmen müsse.
Frau Köhler stellte richtig,
dass der durchaus wichtige medizinisch/ärztliche Bereich bei den Einladungen
berücksichtigt wurde. Es seien u.a. Kinderärzte und Hebammen bei der
Veranstaltung vertreten gewesen. Diese habe sie lediglich bei der beispielhaften
Aufzählung der Zielgruppen nicht erwähnt. Sie werde auch weiterhin dafür
werben, mit diesen Akteuren, insbesondere beim Betätigungsfeld der
Altersgruppe der 0 – 3 jährigen Kinder, eng zusammenzuarbeiten. Weiter machte
Frau Köhler deutlich, dass es um die Etablierung von Präventionsnetzwerken,
nicht -projekten, gehe. Sie erklärte, dass der Fachbereich 51 nicht die
Zuständigkeit der Steuerung abgeben werde, vielmehr wolle dieser keine
direktiven Vorgaben machen, sondern den Netzwerkpartnern Raum für fachliche und
zeitliche Entwicklungen bieten.