Sitzung: 12.12.2013 Rat der Stadt Kamen
Vorlage: 108/2013
Beschluss:
Die Haushaltssatzung 2014 mit ihren Anlagen wird beschlossen.
Abstimmungsergebnis:
bei
18 Gegenstimmen mehrheitlich angenommen
Beschluss:
Das fortgeschriebene
Haushaltssicherungskonzept 2014 wird beschlossen.
Abstimmungsergebnis: bei 18 Gegenstimmen mehrheitlich angenommen
Für die
SPD-Fraktion erklärte Frau Dyduch in
ihrer Stellungnahme die Zustimmung zum Haushalt.
(siehe Redebeitrag – Anlage 5 der
Niederschrift)
Frau Scharrenbach begründete für die
CDU-Fraktion die Ablehnung des Haushaltes und Haushaltssicherungskonzeptes.
Sie
rechnete vor, dass die Pro-Kopf-Verschuldung in Kamen in 2013 gegenüber dem
Vorjahr um ca. 6% gestiegen sei. Bei den geplanten Steuererträgen in Höhe von
43 Mio. € zeigte sie auf, dass bei einem Euro Steuergeld 0,53 Cent für
Personalaufwendungen ausgegeben würden. Die restlichen 0,47 Cent würden noch
nicht einmal ausreichen, um die Kreisumlage zu bedienen. Somit würden die
Steuererträge nicht reichen und eine neue Kreditaufnahme sei erforderlich. Sie
betonte, dass hohe Schlüsselzuweisungen des Landes immer ein Indiz für fehlende
Finanzkraft sei.
Kritisch
äußerte sich Frau Scharrenbach zu dem nach ihrer Wahrnehmung hohen Leerstand in
den Gewerbegebieten, zur geplanten Wohnraumentwicklung im Bereich Hemsack, die
aufgrund zu erwartender Leerstände in anderen Wohnquartieren nicht
bedarfsgerecht sei und zum kommunalen Bildungsdialog, der sich auf bloßes
Verwaltungshandeln reduziere.
Auch in
Bezug auf die KBG und die geplante Vermischung von Verwaltungs- und Unternehmensstrukturen
halte die Fraktion an ihrer ablehnenden Position fest. Positiv sei allenfalls
das Konzept zur weiteren Attraktivierung des Sesekeufers zu bewerten. Den
erhöhten Fragebedarf ihrer Fraktion führte sie auf mangelnde Information durch
die Verwaltung zurück.
Beim
Haushaltsicherungskonzept habe sie den Eindruck, dass die Verwaltung den
Ausgleich herbeirechne. Die Gewinnausschüttungen der kommunalen
Töchtergesellschaften sehe sie als problematisch an.
Einsparungen
bei baulichen Unterhaltungen sehe sie nicht, da gegenüber dem Vorjahr 390.000 €
Mehrausgaben geplant seien.
Paradox
fand Frau Scharrenbach, dass bei der VHS eine Senkung der Verbandsumlage
geplant sei, das gesamte Produkt VHS allerdings immer teurer werde. Sie habe
sich hier Strukturveränderungen erhofft, anstatt nur Gebührenerhöhungen.
Sie
betonte, dass die Lasten auf die nächsten Generationen verschoben würden, dies
trage ihre Fraktion nicht mit.
Frau Werning begründete für die Fraktion
Bündnis 90/Die Grünen die Ablehnung zum Haushalt.
(siehe Redebeitrag – Anlage 6 der
Niederschrift)
Für die
FDP-Fraktion nahm Frau Schaumann
Stellung zur Ablehnung des Haushaltes.
(siehe Redebeitrag – Anlage 7 der
Niederschrift)
Herr Grosch erläuterte für die Fraktion Die
Linke/GAL die Ablehnung zum Haushalt.
(siehe Redebeitrag – Anlage 8 der
Niederschrift)
Für die BG
begründete Herr Kloß die Zustimmung
zum Haushalt.
(siehe Redebeitrag – Anlage 9 der
Niederschrift)
Nach den Statements zum Haushalt wurde
die Sitzung von 17:00 Uhr bis 17:15 Uhr unterbrochen.
Zur
weiteren Verfahrensweise erläuterte der Bürgermeister,
dass zunächst über die eingereichten Anträge diskutiert und abgestimmt werde.
Danach solle getrennt über den Beschlussvorschlag zur Haushaltssatzung und zum
Haushaltsicherungskonzept abgestimmt werden. Diesem Vorschlag wurde
zugestimmt.
Beratung und Beschlussfassung zum Antrag
der FDP-Fraktion vom 03.12.2013:
Frau Schaumann verwies bei ihrer Begründung
zum Antrag auf ihre Haushaltsrede. Sie machte deutlich, dass dieser Antrag sich
nur auf die finanziellen Auswirkungen auf den Haushalt beziehe und nicht auf
das Projekt selbst.
Herr Lipinski erklärte, nicht auf die
Fördermittel zum Projekt „Sesekeufer“ verzichten zu wollen. Weiter führte er
aus, dass dieses Konzept die Lebensqualität und Aufenthaltsqualität steigern
werde. Es würden Entwicklungsmöglichkeiten geschaffen, die nicht nur die
Erfahrungswelt von Kindern bereichere. Die SPD halte an ihrer Zustimmung zu dem
Integrierten Handlungskonzept fest und begrüße eine Planung, die den Fluss
näher an die Menschen bringen werde. Dadurch werde die Stadt an Attraktivität
gewinnen.
Herr Kühnapfel sprach sich für das Projekt
„Sesekeufer“ aus. Diese Chance solle man wahrnehmen. 150.000 € sehe er im
Hinblick auf den Nutzen als sehr erträglich an. Da es im Vorfeld ein
aufwendiges Verfahren bzgl. Wettbewerb und Bürgerbeteiligung gegeben habe,
hätte die FDP-Fraktion schon eher einen Antrag stellen sollen. Jetzt sei das
nicht nachvollziehbar und abzulehnen.
Frau Scharrenbach erinnerte daran, dass dem
Handlungskonzept damals mehrheitlich zugestimmt wurde. Trotz der Finanz- und
Fördermittelauswirkungen mache das Projekt Sinn. Der CDU fehle es noch an einem
kulturpolitischen Ansatz, wie z.B. ein Sesekefest. Sie sei für dieses Projekt
und stimme daher gegen den Antrag.
Herr Kloß stellte die Erhöhung der Lebensqualität
durch das Projekt „Sesekeufer“ in Frage. Die Lebensqualität sei durch die
Renaturierung schon vorhanden. Er verwies auf die Negativbeispiele in seiner
Haushaltsrede. Er unterstütze den Antrag der FDP.
Herr Grosch teilte mit, dass es jetzt schon
schöne Ecken und Lieblingsplätze in Kamen gebe, wie z.B. an der Kirche und am
Markt. Seine Fraktion habe das Projekt schon im Planungs- und Umweltausschuss
positiv begleitet, weil es die Aufenthaltsqualität immens steigern werde. Er
unterstütze dieses und stimme daher gegen den Antrag.
Herr Ebbinghaus betonte im Sinne seiner
Vorredner, dass es sich lohnen würde, den Bereich der Seseke in der Innenstadt
zu gestalten. Dies sei gut angelegtes Geld.
Herr Heidenreich war der Meinung, dass dies
zukünftig ein beliebter Treffpunkt und Aufenthaltsort für Radfahrer sein könne.
Beschluss:
Der Rat
der Stadt Kamen beschließt die Position 469 Seseke Einbindung in die Innenstadt
aus dem Produkt 51.01.01 aus dem Haushalt herauszunehmen.
Abstimmungsergebnis: bei 40
Gegenstimmen mehrheitlich abgelehnt
Beratung und Beschlussfassung zum
Antrag der Fraktion der Bündnis90/Die Grünen vom 10.12.2013:
Herr Kühnapfel erläuterte den Antrag seiner
Fraktion. Ursächlich sei die Terminplanung für 2014 gewesen. Bei der Vielzahl
von Ausschüssen müsse eine Zusammenlegung möglich sein, um so auch Kosten zu
senken. Er bat die Verwaltung zu prüfen, welche finanziellen Einsparungen
durch Zusammenlegung von Ausschüssen erreicht werden könnten. Das Ergebnis
könne nach der Wahl eine Entscheidungsgrundlage darstellen.
Frau Dyduch erklärte, dass ihre Fraktion den
Antrag unterstützen werde. Der Terminplan sei nicht statisch, nach der
Kommunalwahl werde der neue Rat entscheiden. Die Unterstützung des Antrags
solle allerdings nicht als Zustimmung zur Zusammenlegung gewertet werden.
Letztendlich werde das der neue Rat entscheiden.
Frau Scharrenbach erinnerte, dass über die
Ausschussstruktur schon mehrfach diskutiert wurde. Durch die Verkleinerung des
Rates würde ohnehin schon Mehrarbeit auf die Mandatsträger zukommen. Sie verwies
auf die bereits getätigten Zusammenlegungen von Ausschüssen, viele Themenbereiche
würden dann wegfallen. Daher solle sich der neue Rat damit beschäftigten,
welche Ausschüsse gebildet und zusammengelegt würden. Sie lehne den Antrag ab.
Frau Schaumann unterstützte den Antrag. Zum
einen könnten Kosten gespart werden, zum anderen könnte themenübergreifend
gearbeitet werden.
Herr Grosch begrüßte den Antrag. Er hielt es
für sinnvoll, den Partnerschaftsausschuss und den Kulturausschuss
zusammenzulegen. Diese Überlegung gebe es schon seit Jahren. Er sei jedoch für
die Beibehaltung der Beiräte.
Herr Kissing sah den Antrag als Fassade. Die
Kostenfrage sei nicht vordergründig. Die Politik solle entscheiden, welche
Ausschüsse sie aufstellen wolle. Hier sei die Verständigung der Fraktionen
entscheidend.
Beschluss:
Die
Verwaltung wird beauftragt zu prüfen, welche finanziellen Einsparungen mit
einer Reduzierung der Fachausschüsse durch Zusammenlegung von Themenfeldern in
der nächsten Legislaturperiode erreicht werden können. Die Ergebnisse der
Prüfung sind dem Rat in der nächsten Sitzung vorzustellen.
Abstimmungsergebnis: mit 10
Gegenstimmen mehrheitlich angenommen
Dem Verfahrensvorschlag des Bürgermeisters, über die Buchstaben A und B des Beschlussvorschlages getrennt abzustimmen, wurde gefolgt.